Es dauerte bis 59. Minute, ehe den meisten Zuschauern im traditionsreichen Linzer Stadion auf der Gugl wohl tausende Steine von den Herzen fielen: Basels Raoul Petretta fälschte eine scharfe Hereingabe von Reinhold Ranftl ins eigene Tor ab und brachte den Linzer ASK damit in Führung. Nicht nur die Ersatzspieler stürmten auf das Feld, um den Treffer zu bejubeln, auch LASK-Trainer Ismael hielt es kaum an der Seitenlinie. Dem umjubelten 1:0 vorausgegangen war ein spannender erster Durchgang, in dem die Gäste aus Basel durchaus in Führung hätten gehen können. Glück hatte der österreichische Bundesligist vor allem, als ein Foulspiel von Torhüter Alexander Schlager an Basels Valentin Stocker nicht mit Elfmeter geahndet wurde.
"Wir haben erwartet, dass Basel Druck machen wird, wir sind ruhig geblieben. Man kann nicht alles verteidigen", sagte Ismael beim "ORF", der angesichts des Einzugs in die Play-offs der Champions-League-Qualifikation vom "Highlight meiner Karriere" sprach. Ähnliche Worte fand Emanuel Pogatetz. "Das ist auf jeden Fall ein Highlight für den Verein. Wir haben uns das hart erarbeitet und sind verdient weitergekommen. Wir haben 90 Minuten lang alles reingeworfen", sagte der ehemalige Bundesliga-Verteidiger (Hannover, Wolfsburg, Nürnberg).
Wir wollten das unbedingt, das hat man, glaube ich, in den beiden Spielen gesehen.
Thomas Goiginger
Der zwischenzeitliche Ausgleich vom ehemaligen Hoffenheimer Kemal Ademi (80.) brachte die Österreicher nicht mehr aus der Ruhe, stattdessen schlugen Thomas Goiginger (89.) und der eingewechselte Marko Raguz (90.+4) in der Schlussphase zu und sorgten damit für einen 3:1-Sieg. "Es ist wunderschön. Wir haben gewusst, dass Basel Vollgas geben wird. Wir haben gewusst, dass es schwierig wird, aber auch sehr gut dagegengehalten. Wir wollten das unbedingt, das hat man, glaube ich, in den beiden Spielen gesehen", bilanzierte Goiginger mit Blick auf das Hin- (2:1) und Rückspiel.
Play-offs gegen Club Brügge
Nun trennen Linz noch zwei Spiele vom ersehnten Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse. In den Play-offs bekommt es der Vorjahresaufsteiger und Ex-Klub von Oliver Glasner, der inzwischen den VfL Wolfsburg trainiert, mit dem belgischen Vize-Meister Club Brügge (20.8./28.8.) zu tun. Stolz überwiegt bei den Donaustädtern aber schon jetzt. "Ein unbeschreibliches Gefühl", sagte Ismael. "Ich kann mich nur bei der Mannschaft bedanken."