Champions League

Laporta redet Koeman zu viel - Hoffnungsträger Depay

Viel Ärger bei den Katalanen vor der Partie gegen Bayern

Laporta redet Koeman zu viel - Hoffnungsträger Depay

Der Fußballlehrer und sein Lieblingsschüler: Ronald Koeman mit Memphis Depay.

Der Fußballlehrer und sein Lieblingsschüler: Ronald Koeman mit Memphis Depay. imago images/NurPhoto

Man könnte meinen, sie wollen sich das Leben selbst noch ein bisschen schwerer machen in Barcelona. Ausgerechnet die Hauptverantwortlichen sind dafür verantwortlich: Präsident Joan Laporta und Trainer Ronald Koeman sorgen mit ihren Aussagen immer wieder für Unruhe und Irritationen.

Von Beginn an war deren Verhältnis belastet, denn Laporta tat dem Niederländer einfach nicht den Gefallen, sich nach Amtsantritt im März 2021 klar zu Koemans Zukunft zu positionieren. "Ich gebe zu, dass ich wütend und verletzt war. Ich fand, dass es ihm an Respekt mangelte", sagte der Niederländer im Interview mit der spanischen Zeitung "Sport", erklärte aber auch, er sei dankbar für die Rückendeckung, die er jüngst erhalten hatte. "Er hat es gut gemacht und keine Zweifel am Trainer gelassen, genau so muss das sein."

Koeman kritisiert Laporta - und lobt sich selbst

Doch so blieb es nicht, zumindest nicht in Koemans Augen. Sein Verhältnis zu Laporta habe sich zwar verbessert, "aber vergangene Woche hat er etwas getan, was nicht gut ist", sagte Koeman im Interview mit "NOS". "Er hat ein bisschen zu viel geredet. Man kann sowas unter vier Augen machen. Ich mag es, wenn der Präsident sich kümmert und Fragen stellt. Aber es sollte nicht in der Presse sein, das war das Problem."

Dass Laporta in einer Medienrunde über seinen im Sommer auslaufenden Vertrag geredet habe, sei "inakzeptabel" gewesen. Er selbst sei "offen für einen Verbleib. Ich habe hier eine gute Zeit, und dank mir hat dieser Verein eine Zukunft." Am Montag war Koeman dann bemüht, die Wogen zu glätten: Das Verhältnis zu Laporta sei "gut, und wenn es etwas zu bereden gibt, dann reden wir." Das Verhältnis sei sogar "perfekt, es gibt keine Klagen".

Er hat eine kranke Besessenheit zu sehen, wie er Barça und seinen Werten schaden kann.

Laporta über Ligaboss Javier Tebas

Doch sowohl Koemans als auch Barça Zukunft ist nicht zuletzt wegen der 1,35 Milliarden Euro Schulden unsicher. Auch ein Grund, warum nun Luuk de Jong mit Lichtblick Memphis Depay stürmt, und nicht mehr Antoine Griezmann. Lionel Messi ist ja ohnehin weg, was wiederum für böses Blut zwischen Barcelona und der LFP sorgt. Ligaboss Javier Tebas stichelte zuletzt gegen Laporta, dass dieser Messis Abgang verhindern hätte können. Laporta konterte: "Er hat eine kranke Besessenheit zu sehen, wie er Barça und seinen Werten schaden kann." In Wahrheit sei Tebas schuld an Messis Weggang, "wegen seines übermäßigen Eifers und weil er mit dem Fair Play päpstlicher umgeht als der Papst".

Depay in Topform, auch bei Oranje - Braithwaite fehlt monatelang

Für all die Unruhe im Umfeld steht Barcelona sportlich aber recht ordentlich da. Aus den bisherigen drei Ligapartien (das für Samstag angesetzte Spiel beim FC Sevilla wurde verlegt) holten die Katalanen sieben Punkte, Koemans Lieblingsschüler Depay war bereits zweimal erfolgreich. Der 27-Jährige stellte seine Formstärke auch in der niederländischen Nationalmannschaft mit einem Doppelpack beim 4:0 gegen Montenegro und drei Treffern beim 6:1 gegen die Türkei unter Beweis.

Mit Marc-André ter Stegen, Gerard Piqué, Frenkie de Jong, Sergio Busquets, Jordi Alba und Shooting Star Pedri hat Barcelona weitere Ausnahmekönner in den Reihen. Während Martin Braithwaite wegen einer Knie-OP monatelang ausfällt, werden Ousmane Dembelé und Ansu Fati über kurz oder lang auch noch dazustoßen. Vielleicht gelingt es dem Team, mittels einer Art Trotzreaktion die Querelen im Umfeld beiseite zu schieben.

Auch Bayern-Angreifer Thomas Müller ist vor dem Duell gespannt, aber auch ein bisschen ratlos, wie so ein Barcelona ohne Messi denn funktioniert. "Ich muss ehrlich sagen: Ich kann Barcelona aktuell überhaupt nicht einschätzen“, sagte Müller, "ich weiß nicht, was uns da erwartet". An das letzte Spiel gegen Barça dürfte er beste Erinnerungen haben. Beim 8:2-Sieg im Champions-League-Viertelfinale 2019/20 traf Müller zweimal ... 

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