Seit nun mittlerweile elf Pflichtspielen ist Inter Miami wettbewerbsübergreifend ungeschlagen. Durch den 3:1-Auswärtssieg in Los Angeles bauten Messi & Co. den Vereinsrekord noch einmal aus. Erstmals in dieser Saison hatte Coach Gerardo 'Tata' Martino seine sechs Sommerneuzugänge alle gemeinsam in die Startelf beordert.
Zwei von ihnen machten bereits nach einer Viertelstunde auf sich aufmerksam: Verteidiger Aviles schickte Farias rechts in den Strafraum, wo dieser per Grätsche den Ball an den linken Innenpfosten verlängerte - 1:0 (14.). Drei Minuten zuvor hatte Miami-Keeper Callender die Gäste mit einer bärenstarken Parade vor einem Rückstand bewahrt.
Die Führung nahm Miami später auch mit in die Kabine, ehe die ehemaligen Stars des FC Barcelona gewohnte Abläufe zum 2:0 nutzten. Busquets bediente Messi im Mittelfeld, der nicht richtig angelaufen wurde und deswegen Zeit für seinen Steckpass hatte. Jordi Alba machte einen seiner gefürchteten Tiefenläufe, stand links im Strafraum alleine vor Keeper McCarthy und schob cool ins kurze Eck ein (51.). Für den Linksverteidiger war es das zweite Pflichtspieltor im Miami-Trikot und das erste in der MLS. Für Messi war es die Premierenvorlage in der US-amerikanischen Liga.
Die Wahrheit ist, dass es ein wirklich guter Test für uns war.
Gerardo Martino
Ein zweite sollte allerdings sieben Minuten vor dem Ende folgen: Los Angeles war weit aufgerückt, Messi brach mit dem Ball am Fuß zum Konter auf. Im richtigen Moment zeigte sich der Weltmeister uneigennützig und legte zu Joker Campana rüber, der cool links unten vollstreckte (83.). Mit einem Kopfball nach Vela-Ecke sorgte Hollingshead spät für Ergebniskosmetik (90.).
"Wir freuen uns über die drei Punkte und auch darüber, dass wir diesen Gegner auswärts mit einer wirklich guten kollektiven und individuellen Leistung geschlagen haben", lobte Miami-Coach Martino: "Die Wahrheit ist, dass es ein wirklich guter Test für uns war."
Preissteigerung um 515 Prozent
Und einer, den sich kaum ein Promi in Los Angeles entgehen lassen wollte. Im Internet kursierte eine Liste mit 39 Prominenten, die sich für die Partie angekündigt hatten. Von Prinz Harry über Schauspieler wie Will Farrell, Leonardo DiCaprio, Owen Wilson und Edward Norton bis hin zu Basketball-Stars wie LeBron James sowie James Harden - alle wollten Messi sehen. Bislang erzielte er elf Tore und bereitete acht Treffer für Miami vor, das noch acht Punkte von einem Play-off-Platz entfernt liegt.
Auch vor der Rekordkulisse von 22.921 Zuschauern im BMO Stadium lieferte er und schrieb hinterher noch fleißig Autogramme. Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den Online-Ticketmarktplatz "TickPick" berichtete, betrug der durchschnittliche Preis für eine Eintrittskarte 717 US-Dollar (rund 665 Euro) und lag damit rund 515 Prozent über dem Preis, der noch vor der Verpflichtung von Messi Mitte Juli hatte gezahlt werden müssen.
Messi verabschiedet sich nach dem Sieg in Los Angeles nun vorerst aus den USA. Für den 36-Jährigen stehen Länderspiele an - die beiden ersten im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Ecuador (8. September) und gegen Bolivien fünf Tage später.