Am Sonntag treffen Saarbrücken und Lübeck im Aufsteigerduell aufeinander, doch die Vorzeichen könnten nicht unterschiedlicher sein: Der FCS spielt wie die Mitaufsteiger SC Verl und Türkgücü München um die oberen Tabellenplätze mit, während der VfB Lübeck gerade das Schlusslicht der Liga stellt. Doch die Tabelle ist bekanntlich eng, weswegen FCS-Coach Kwasniok keine Voraussagen auf den Saisonausgang treffen möchte: "Wichtig für uns ist, dass wir so lange wie möglich um die oberen Plätze mitspielen. Bei allen anderen - bei allem Respekt - interessiert mich das nicht ganz so sehr."
Der aktuelle Tabellenplatz ist auch kein Grund, den kommenden Gegner zu unterschätzen: "Sie wissen, was sie können und was sie nicht können", so der 39-Jährige. "Sie funktionieren als Mannschaft sehr gut." Das seien auch nicht die üblichen Floskeln: "Das ist nicht daher gebabbelt, um den aktuell Tabellenletzten stärker zu machen als er ist", so Kwasniok. "Wenn wir am Sonntag aufstehen und glauben, das Spiel geht automatisch zu unseren Gunsten aus, werden wir unser Waterloo erleben."
Heimspiel in der Ferne
Die Voraussetzungen vor dem Heimspiel sind für die Saarländer ganz besondere: Aufgrund des "vorherrschenden Nässeproblems" muss der FCS die Partie in Frankfurt austragen. Das ist laut Kwasniok natürlich automatisch "Thema" in der Kabine, doch spielentscheidend werde es am Ende nicht sein: "Große Mannschaften lassen sich von äußeren Rahmenbedingungen niemals aus der Bahn werfen." Das Team investierte zwar die Hälfte des Trainings ins Schneeschippen, lieferte laut Trainer trotzdem am Dienstag "die mit beste Trainingsleistung der gesamten Saison" ab. Zudem bietet die zwei Stunden lange Busfahrt auch Vorteile: Im Falle eines Heimsieges könnte man diesen auf der Rückfahrt auch "gebührend feiern".
Als Saarländer hier in Saarbrücken spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonders.
Steven Zellner
FCS-Fans dürfen dagegen schon am Freitag feiern: Leistungsträger Steven Zellner verlängerte bis 2023. Auch für Kwasniok ist das Grund zur Freude: "Für den Verein ist das ein ganz wichtiges Zeichen, dass wir so einen qualitativ hochwertigen Spieler, aber vor allem auch Pfundskerl hier halten können. Das freut mich ungemein." Zellner selbst fühlt sich beim FCS richtig wohl: "Als Saarländer hier in Saarbrücken spielen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Der Verein hat mir Vertrauen geschenkt und das Vertrauen will ich zurück schenken." Die Auszeichnung "Herausragend" in der kicker-Rangliste gibt dem 29-Jährigen zusätzliche Motivation: "Wichtig ist, dass man sich nicht darauf ausruht, sondern versucht, das immer zu toppen und in jedem Spiel als Maßstab zu nehmen."
