3. Liga

Waldhof Mannheim trennt sich von Jochen Kientz

Präsident räumt Zusammenhang mit Corona-Ausbruch ein

"Es gab einen Vorfall" - Waldhof trennt sich vom Sportlichen Leiter

Geht im Unfrieden: Jochen Kientz.

Geht im Unfrieden: Jochen Kientz. picture alliance / HMB Media/Claus

Wenige Stunden vor dem wichtigen Duell gegen Union Berlin in der 2. Runde des DFB-Pokals gab der SVW eine pikante Personalie bekannt, die für einige Unruhe sorgen dürfte. "Aufgrund jüngerer Entwicklungen möchte der Aufsichtsrat darauf hinweisen, dass Jochen Kientz freigestellt wurde und diese Freistellung von Jochen Kientz alleine die Entscheidung des Aufsichtsrates war und nicht die des Geschäftsführers", heißt es am Mittwoch auf der Website der Waldhöfer. Die im Aufsichtsrat getroffene Entscheidung sei einstimmig gefallen. Zwischen Geschäftsführer Markus Kompp und Kientz gab es zuletzt laut verschiedener Medienberichte wohl immer wieder Zoff.

Warum es ausgerechnet jetzt zu der Trennung kam, wollte der Klub indes zunächst nicht mitteilen. Allerdings betonte der Verein, "dass weder angebliche Zerwürfnisse zwischen dem Sportlichen Leiter und dem Geschäftsführer noch eine 'Geburtstagsfeier' des Sportlichen Leiters die Freistellung veranlasst" hätten. 

Geburtstagsfeier? "Ja, die habe ich initiiert"

Zuletzt gab es einen größeren Corona-Ausbruch beim Drittligisten, als Ursprung wurde eine Mannschaftsfeier genannt, die Kientz initiiert haben soll. "Ja, die habe ich initiiert, aufgrund der Tatsache, dass ich Geburtstag hatte", sagte er zuletzt gegenüber "MagentaSport" dazu. "Es war aber kein Mannschaftsabend. Es war mittags um 15 Uhr, damit wir alleine sind, und es war auch nur ein Kellner ... Ich bin da auch sehr streng, weil ich familiär selbst schwer betroffen war. Deswegen bin ich da sehr strikt und habe in meinem Arbeitsbereich alles so gemacht, wie es sich auch gehört."

Präsident räumt Zusammenhang mit Corona-Ausbruch ein

Unmittelbar vor dem Pokalspiel stellte sich der Präsident. "Es gab einen Vorfall und es gibt Dinge, die entschieden werden müssen", ließ Bernd Beetz im Interview mit "Sky" durchblicken. Auf die Frage, ob die Freistellung von Kientz auch mit den 17 Corona-Fällen im Team zusammenhängen würde, räumte er ein: "Es hat etwas damit zu tun. Ich möchte aber nicht auf Details eingehen. Es ist viel kolportiert worden in der Presse und viel entspricht nicht den Fakten. Es gibt eben auch Prozesse, wo man an bestimmte juristische Dinge gebunden ist. Die werden wir Stück für Stück aufklären."

Warum diese Personalie unmittelbar vor der Partie bekanntgegeben wurde? "Wir wollten keinen Aufschub haben und transparent sein", so Beetz. Über die Zukunft mache er sich keine Sorgen. "Wir haben eine Sportliche Leitung, die im Team operiert und da geht es weiterhin konzentriert nach vorne."

Kientz, der Ende 2017 den Posten übernahm, hatte als Sportlicher Leiter in Mannheim maßgeblichen Anteil am jüngsten Aufwärtstrend und dem Aufstieg in die 3. Liga 2019. Über die Nachfolgeregelung machte der Verein noch keine Angaben.

tru