Urs Fischer hatte den obligatorischen Trainingsanzug gegen Sakko, Pullover und Hemd getauscht. Die Botschaft war klar: Dieses Spiel ist ein ganz besonderes für Union Berlin. Nach fast 20 Jahren trat der Verein wieder auf internationalem Parkett an - und Fischer durfte an der Seitenlinie schnell jubeln. Nach einem schönen Doppelpass mit Kruse hatte Neuzugang Puchacz links viel Platz und fand mit seiner präzisen Hereingabe Awoniyi, der die Kugel zur frühen Union-Führung in die Maschen spitzelte (7.).
Gegen anfangs noch recht mutige, mit zunehmender Spieldauer aber zunehmend überforderte Finnen, kam Union im ersten Durchgang zu einer regelrechten Flut an Ecken und Freistößen, gefährlich wurde es aber eher aus dem Spiel heraus. Nach erneutem Zusammenspiel mit Kruse verzeichnete Puchacz die nächste Chance für Union (16.). Der Pole war gemeinsam mit Öztunali nach dem 1:1 gegen Leverkusen anstelle von Gießelmann und Ingvartsen in die Startelf gerückt und entwickelte sich bei seinem Pflichtspieldebüt für die Berliner gleich zum Aktivposten.
Awoniyi auf Kruse, Kruse auf Awoniyi: Doppelschlag Union
Kuopio, aktuell Zweiter in der finnischen Liga, hatte sich mit einem 4:0 gegen Kotkan TP warm geschossen - doch von einem seriös auftretenden Bundesligisten bekam das Team die Grenzen aufgezeigt. Nach einem leichten Ballverlust im Mittelfeld schaltete Union zielstrebig um, Awoniyi bediente Kruse, der per Flachschuss ins lange Eck traf (29.). Nur wenige Momente später tauschten die beiden Angreifer dann die Rollen: Diesmal legte Kruse vor für Awoniyi, der aus der Drehung den Doppelpack schnürte (31.) - Union führte auch in der Höhe verdient mit 3:0.
Mit Beginn des zweiten Durchgangs schaltete der Bundesligist dann bereits einen Gang zurück, das erfolgreiche Sturmduo Kruse/Awoniyi hatte bereits nach knapp einer Stunde Feierabend. Kuopio hatte nun zwar mehr vom Spiel, war aber lange Zeit weit davon entfernt, so etwas wie Torgefahr auszustrahlen.
Voglsammer trifft zum Endstand
Die Partie plätscherte abgesehen von einigen Halbchancen weitgehend ereignislos dem Ende entgegen - bis es in den Schlussminuten tatsächlich noch einmal rund ging. Union hatte zunächst Glück, dass erst der eingewechselte Rangel an Luthe scheiterte (89.) und Toivomäki nach der anschließenden Ecke an die Latte köpfte (90.). Statt eines Hoffnungsschimmers für Kuopio ereilte die Finnen aber wohl noch im Hinspiel der Knockout: Der eingewechselte Teuchert marschierte nach Balleroberung über den halben Platz und legte mustergültig quer auf Joker-Kollege Voglsammer - das 4:0 (90.+2) und damit wohl kaum noch Spannung vor dem Rückspiel am kommenden Donnerstag (20.30 Uhr).
Zuvor spielt Union Berlin noch in der Bundesliga am Sonntag in Hoffenheim (15.30 Uhr). Kuopio spielt ebenfalls am Sonntag (17.30 Uhr) bei HIFK Helsinki.