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Stefan Kuntz kritisiert: "Einige große Vereine wollten nicht helfen"

Olympia-Trainer über die Kader-Nominierung

Kuntz kritisiert: "Einige große Vereine wollten nicht helfen"

Stefan Kuntz hat seinen Kader für die Olympischen Spiele in Japan benannt.

Stefan Kuntz hat seinen Kader für die Olympischen Spiele in Japan benannt. imago images

19 Spieler umfasst das deutsche Aufgebot für die Olympischen Spiele. Mit Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen), Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg) und Benjamin Henrichs (RB Leipzig) sind allerdings nur drei Profis der Top-6-Klubs aus der vergangenen Saison dabei. "Die Bereitschaft, das Olympiateam zu unterstützen, war in der Bundesliga unterschiedlich", wird Kuntz auf der DFB-Website zitiert. "Einige große Vereine wollten leider nicht so wie erhofft helfen, umso mehr freue ich mich über die Unterstützung der restlichen Vereine, die es ermöglicht haben, dass wir mit dieser Mannschaft nach Japan reisen können."

Mit seiner Kritik dürfte der 58-Jährige unter anderem auf den FC Bayern abzielen. Der Rekordmeister hatte Keeper Ron-Thorben Hoffmann die Freigabe verweigert, was Kuntz in der ARD entsprechend kommentierte: Bei einigen Vereinen kriege er "nicht mal den dritten Torhüter".

Wenn man aber Spieler hat, die Olympia als besonderes Highlight ihrer Karriere empfinden, muss man als Verein sehr genau abwägen, das zu verbauen.

Oliver Ruhnert

Auch Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, hatte bereits ähnlich wie Kuntz die Abstellungsbereitschaft größerer Vereine kritisiert, auch mit Verweis auf den spanischen Verband, der sogar sechs EM-Fahrer für Olympia nominieren konnte: "Schade, dass der Stellenwert bei einigen Spielern und Vereinen in Deutschland nicht so hoch ist, obwohl wir mit der Silbermedaille 2016 in Brasilien einen tollen Erfolg feiern konnten, auf den am Ende viele stolz waren."

 

Lob für Berliner Klubs und Augsburg

In diesem Zusammenhang führte der 45-Jährige aber auch Gegenbeispiele an. Der FC Augsburg erlaubte mit Marco Richter und Felix Uduokhai zwei Akteuren die Reise zu den Olympischen Spielen. Auch die Hauptstadtklubs Hertha BSC (Arne Maier, Jordan Torunarigha) und Union Berlin (Max Kruse, Cedric Teuchert) gaben jeweils zwei Spielern die Freigabe für das DFB-Aufgebot.

"Bei Spielern, die sowieso ständig in der Nationalelf spielen, muss man sich Gedanken machen, sie auch für Olympia freizustellen", sagte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert. "Wenn man aber Spieler hat, die Olympia als besonderes Highlight ihrer Karriere empfinden, muss man als Verein sehr genau abwägen, das zu verbauen."

pau

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