Südwest

Zahlreiche Leistungsträger verlassen die TSG Balingen

"Eingroßes Stück der Identität geht verloren"

Kuhn, Binanzer und Co.: Zahlreiche Leistungsträger verlassen die TSG Balingen

Zahlreiche Leistungsträger werden die TSG Balingen nach der Saison verlassen.

Zahlreiche Leistungsträger werden die TSG Balingen nach der Saison verlassen. IMAGO/Jan Huebner

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Bei den Abgängen handelt es sich vorwiegend um Leistungsträger und verdiente Spieler, die den Verein teilweise schon zu Oberliga-Zeiten oder sogar als Junioren begleitet hatten. Neben Keeper Marcel Binanzer (seit 2009 im Verein), der seit der A-Jugend das Balinger Trikot trug, werden auch die Lokalmatadoren Kaan Akkaya (seit 2014) und Jonas Vogler (seit 2019) in der kommenden Oberliga-Saison nicht mehr für die TSG auflaufen.

Akkaya schlug die Offerte einer Vertragsverlängerung ebenso aus wie Binanzer. "Wir hätten Marcel gerne gehalten, konnten ihn aber nicht von einem Verbleib überzeugen", ließ sich TSG-Manager Jonathan Annel in einer Erklärung des Vereins zitieren. Vogler bat derweil um die Auflösung seines Arbeitspapiers, weil er eine neue Herausforderung suche, so der Verteidiger. Wohin es das Trio verschlägt, das mit der TSG 2019 das erste Regionalliga-Jahr der Vereinsgeschichte feierte und dem württembergischen Klub 2023 den ersten Landespokal-Gewinn überhaupt mit bescherte, steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Bei Binanzer gibt es Hinweise, dass er sich dem SSV Reutlingen anschließen könnte.

Mindestens genauso schmerzhaft dürfte aus Balinger Sicht der Verlust von Moritz Kuhn (seit 2022) und Lukas Griebsch (seit dieser Saison) sein. Griebsch war zur Winterpause von der U 21 des VfB Stuttgart ausgeliehen worden und kehrt nun dorthin zurück. Kuhn, der mit einer Klausel aus seinem laufenden Vertrag aussteigt, wird sich dem künftigen Oberliga-Rivalen SSV Reutlingen 05 anschließen. "Es war keine leichte Entscheidung, denn ich habe hier wundervolle Momente erlebt", so der Ex-Profi, der laut Verein zunächst mündlich für die kommende Saison zugesagt hatte.

Fünf Neuzugänge angekündigt

Henry Seeger (seit 2022), der bei den Schwaben zudem als Jugendkoordinator fungierte, werde sich beruflich verändern und daher als Spieler und Funktionär Abschied nehmen, heißt es von Seiten der TSG. Seeger hatte sich aus U 23 hochgearbeitet und hauptberuflich den Nachwuchsbereich verantwortet, dies gemeinsam mit Denis Epstein. Der frühere Kölner Epstein selbst hatte vor Kurzem ebenfalls verkündet, nächste Saison nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Sprich: Auch im Nachwuchsbereich müssen sich die Schwaben somit neu aufstellen. Seeger wird sich dem FC Holzhausen anschließen. Epsteins neuer Klub ist noch unbekannt. Nicht zum Zuge kam derweil Yannick Brugger, der nach nur einer Spielzeit wieder von dannen geht. Wohin, das ist noch offen.

Unterdessen kündigte Jonathan Annel fünf weitere Neuzugänge an. Diese werde man in Kürze veröffentlichen, so der Balinger Manager. Zudem steht Simon Gorr (VfL Pfullingen) als Sommer-Transfer schon fest. Bereits im Winter hatten die Balinger mit den Verpflichtungen von Enrique Katsianas Sanchez, Marko Pilic, Luca Campanile, Halim Eroglu sowie den erwähnten Brugger und Griebsch einen kleinen Umbruch eingeleitet.

Weitere Abgänge könnten folgen

Die künftigen Ex-Balinger reihen sich derweil ein in eine Serie von Abgängen, die im Winter begonnen hatte, als zunächst Martin Braun von seinen Traineraufgaben entbunden wurde und mit Lukas Foelsch anschließend auch der spielende Co-Trainer sowie zudem Tobias Dierberger (zum SSV Reutlingen) Abschied nahmen. Der 36-jährige Foelsch trug schon als Jugendspieler das Balinger Trikot, hatte vergeblich auf das Traineramt spekuliert und schloss sich daher dann dem FC Holzhausen (Oberliga Baden-Württemberg) an. Vor Kurzem hatten zudem Tim Wöhrle (seit 2020), Lukas Ramser und Aron Viventi (beide seit 2021) erklärt, den Klub am Saisonende zu verlassen (alle Ziel unbekannt). Gerüchten zufolge könnten weitere Abgänge folgen.

Akkaya erklärte seinen Abgang mit "mangelnder Wertschätzung" von Seiten des Trainers. Der 29-Jährige war Jahre lang Leistungsträger, spielte jedoch unter Neu-Trainer Murat Isik (kam zum Winter) nahezu keine Rolle mehr. "Ich glaube, ich habe mehr Respekt verdient." Dennoch: "Nach über zehn Jahren wird der Abschied schwer, die TSG war schon ein bisschen wie eine Familie. Ich wünsche dem Verein alles Gute."

Marcel Schlegel

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