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Toni Kroos spottet nach Ballon-d'Or-Gala wegen ManCity

Regelung mit kuriosen Auswirkungen

Kroos spottet nach Ballon-d'Or-Gala

"Glücklich, Real Madrid?" Toni Kroos, hier im Clasico gegen den FC Barcelona am Sonntag.

"Glücklich, Real Madrid?" Toni Kroos, hier im Clasico gegen den FC Barcelona am Sonntag. IMAGO/Shutterstock

Im Vorjahr hatte Toni Kroos Probleme mit dem Wahlergebnis beim Ballon d'Or gehabt, diesmal widersprach er der Jury natürlich nicht: "Nicht schlecht, den besten Spieler und den besten Torwart der Welt in deiner Mannschaft zu haben", schrieb Real Madrids Mittelfeldspieler bei Instagram in Anspielung auf seine Teamkollegen Karim Benzema und Thibaut Courtois.

Torjäger Benzema hatte am Montagabend in Paris erstmals den Ballon d'Or in Empfang nehmen dürfen, Torwart Courtois war mit der Yashin-Trophäe für den besten Keeper der abgelaufenen Saison ausgezeichnet worden. "Hochverdient!", findet Kroos, auch wenn er generell wenig von derlei Preisen hält ("Individuelle Auszeichnungen interessieren mich nicht").

Mit Spott reagierte er auf die einzige Trophäe, die am Montag in die Premier League gewandert war: Manchester City darf sich "Klub des Jahres" nennen. Champions-League-Sieger Real Madrid landete dagegen hinter dem englischen Meister und dem FC Liverpool nur auf dem dritten Platz. "Herzlichen Glückwunsch an Real Madrid, die drittbeste Mannschaft der Welt zu sein!", schrieb Kroos voller Sarkasmus bei Instagram und fragte bei Twitter: "Glücklich, Real Madrid?"

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Dass ManCity, obwohl 2021/22 in der Champions League im Halbfinale an Real gescheitert, geehrt wurde, lag aber nicht am merkwürdigen Urteil einer Jury, sondern an den fragwürdigen Regeln von Ballon-d'Or-Ausrichter "France Football". Als "Klub des Jahres" wird nämlich seit 2021 die Mannschaft ausgezeichnet, deren Spieler und Spielerinnen in den Ballon-d'Or-Shortlists am häufigsten vertreten sind.

Und hier hatte ManCity - bezogen auf die abgelaufene Saison - mit Kevin De Bruyne, Joao Cancelo, Phil Foden, Riyad Mahrez und Bernardo Silva sowie Lucie Bronze die Nase knapp vorn. Champions-League-Finalist Liverpool kam mit Trent Alexander-Arnold, Luis Diaz, Virgil van Dijk, Fabinho, Sadio Mané und Mohamed Salah zwar ebenfalls auf sechs Nominierungen, wurde aber hinter ManCity Vizemeister, was letztlich den Ausschlag gab.

Real hingegen war unter den im August veröffentlichten 30 Nominierten "nur" mit Benzema, Courtois, Casemiro, Luka Modric und Vinicius Junior vertreten. Ein Name hatte nicht nur für Trainer Carlo Ancelotti überraschend gefehlt: der von Toni Kroos.

jpe

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