Als die Chicago Bears in dieser Offseason Nick Foles unter Vertrag genommen hatten, seines Zeichens immerhin Publikumsliebling in Philadelphia und Super-Bowl-Sieger von 2018 (41:33 in einem fantastischen Endspiel), hatten Teile der Fans, reichlich neutrale Zuschauer und auch Medien teils schon stark zu Saisonbeginn mit der Startplatznominierung des 31-Jährigen gerechnet.
Doch vorerst hatte abermals Mitch Trubisky, Second-Overall-Pick von 2017 und schon seit vielen, vielen Monaten angezählt, das Vertrauen genossen. Den Erwartungen gerecht wurde der 26-Jährige aber nicht. Denn obwohl der Spielmacher sein Team an den ersten beiden Spieltagen nach Rückständen noch zu Siegen führte, verbesserte sich vieles nicht. Trubisky, dem in all seiner Zeit neben 61 Total Touchdowns (54 per Pass, sieben per Rush) auch stolze 32 Interceptions sowie 22 Fumbles passiert sind, kommt nur auf 26 Siege bei 18 Niederlagen.
"Nicks Stärke ist seine Erfahrung": Foles macht's nun
Und: An diesem Sonntag beim Gastspiel in Atlanta stand der langjährige Hoffnungsträger der Bears nach nur 13 von 22 für magere 128 Yards angebrachten Zuspielen (ein TD, eine Int.) abermals auf verlorenem Posten. Bei Third Downs stand Chicago miserabel da (nur 1 von 8) und deswegen bei den Falcons mit 10:26 mit dem Rücken zur Wand. Also entschied sich Head Coach Matt Nagy für den Wechsel, brachte Foles - und dieser führte die Mannschaft noch mit drei Touchdown-Pässen im letzten Viertel zum überraschenden 30:26-Sieg. "Es ist ein Gefühl, das man bekommt, wenn sich die Dinge entwickeln", begründete Nagy hinterher auf der Pressekonferenz seine Entscheidung gegen Trubisky: "Nichts davon ist persönlich. Nicks Stärke ist seine Erfahrung. Mitchs Stärke ist, dass er wächst ..."
Vielsagende Worte, die am Montag schließlich zur erwartbaren Mitteilung führten: Die Bears bestreiten die fortlaufenden Regular Season mit Foles als Starter, Trubisky muss ins zweite Glied rücken - was einem eingeläuteten Abschied gleichkommt. Eben weil seine Leistungen über die Jahre mehr Kritik als Lob eingebracht und sich Teile der Fans ohnehin schon länger einen Tausch gewünscht haben. Dieser ist nun vollzogen worden.
Foles, der in der Offense allerdings fortan ohne Running Back Tarik Cohen (Kreuzbandriss) auskommen muss, "ist jetzt unser Mann", bestätigte Trainer Nagy nochmals via Zoom-Konferenz.
