Nordost

Chemnitzer FC: Tiffert bleibt bei seiner Einschätzung

Nur ein Punkt aus drei Spielen - Cottbus und Babelsberg warten

Krisenstimmung in Chemnitz: Tiffert bleibt bei seiner "realistischen Einschätzung"

Arbeiten daran, das Team des Chemnitzer FC konkurrenzfähig zu bekommen: Christian Tiffert (re.) und Co-Trainer Niklas Hoheneder

Arbeiten daran, das Team des Chemnitzer FC konkurrenzfähig zu bekommen: Christian Tiffert (re.) und Co-Trainer Niklas Hoheneder IMAGO/Picture Point

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Einen Punkt hat die Mannschaft von Trainer Christian Tiffert in den ersten drei Spielen erkämpft. Jetzt geht es zu Energie Cottbus. Das nächste Heimspiel bestreiten die Sachsen gegen den SV Babelsberg 03 - ein Hammerprogramm. Das weiß auch Trainer Christian Tiffert. Der ehemalige Bundesligaprofi sieht sich in seinen Prognosen bestätigt: "Ich habe in der Vorbereitung oft genug erklärt, dass es unser Ziel sein muss, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen, die in der Lage ist, die Klasse zu halten. Vielleicht haben einige mehr erwartet, weil wir der Chemnitzer FC sind. Ich bleibe bei meiner realistischen Einschätzung."

Der Regionalligist, ausgegliedert in die CFC Fußball GmbH, ist finanziell arg gebeutelt. Mit rund 600.000 Euro Miesen ging er aus der vergangenen Saison. Leistungsträger wie Torhüter Jakub Jakubov, Innenverteidiger Tim Campulka oder Torgarant Felix Brügmann erhielten nicht mal mehr ein neues Vertragsangebot. Von den wenigen Routiniers, die geblieben sind und die Mannschaft führen soll(t)en, sind mit Chris Löwe, Robert Zickert und Robert Berger drei verletzt - Rückkehr offen. Hinzukommen mit Jan Koch und Stefan Pribanovic weitere verletzte Defensivspieler. Rechtsverteidiger Jasin Jusic hat noch Vertrag, mit ihm plant Tiffert allerdings nicht mehr.

Wichtig ist, dass meine Jungs die Köpfe hochnehmen, mit Selbstvertrauen agieren, kämpferisch alles in die Waagschale werfen.

Christian Tiffert

Am Freitag gab der Chefcoach weitere Ausfälle bekannt. Der kürzlich zurückgekehrte Dejan Bozic, der die Rolle des Torjägers einnehmen soll, bekam am Mittwochabend beim 1:2 gegen den Greifswalder FC einen Schlag auf den Oberschenkel. Dass er in Cottbus auflaufen kann, ist eher unwahrscheinlich. Definitiv fehlen wird in der Lausitz Mittelfeldmann Leon Ampadu. "Er hat Probleme mit dem Hüftgelenk, unterzieht sich einer MRT-Untersuchung und wird wahrscheinlich längere Zeit ausfallen", rechnet Tiffert im schlimmsten Fall mit einer Operation beim 21-Jährigen. Der talentierte Amapu war vom TSV Steinbach Haiger gekommen und hatte sofort den Sprung in die Stammelf geschafft.

"Wir sind nicht viele aktuell", bedauert Tiffert, der in Cottbus wahrscheinlich nicht mal den 18-Mann-Kader vollbekommen wird. Das macht die Aufgabe bei einem der Topteams der Liga nicht einfacher. Hinzukommt der mentale Ballast für das junge und größtenteils unerfahrene Team. Läuft es ganz schlecht, leuchtet nach dem 4. Spieltag die Rote Laterne in Chemnitz. "Wichtig ist, dass meine Jungs die Köpfe hochnehmen, mit Selbstvertrauen agieren, kämpferisch alles in die Waagschale werfen. Das sagt sich sicher leicht. Aber ich als Trainer lebe das vor. Und das ist das, was ich auch von meiner Mannschaft sehen will", betont Tiffert.

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