Eishockey

Kreis mit Glückwünschen überschüttet: "Da wurde mir klar, ..."

Eishockey-Bundestrainer blickt bereits in die Zukunft

Kreis mit Glückwünschen überschüttet: "Da wurde mir klar, ..."

Hat mit dem deutschen Eishockey-Team Historisches erreicht.

Hat mit dem deutschen Eishockey-Team Historisches erreicht. IMAGO/Just Pictures

Für Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis war das Ende der für Deutschland so erfolgreichen WM in Finnland auch ein Moment des Abschieds. "Diese Mannschaft wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wieder so auf dem Eis stehen", sagte Kreis auf der Sportmesse SpoBis in Düsseldorf am Mittwoch. "Ich habe mich bei allen bedankt für die gemeinsame Zeit, sie haben Historisches geleistet."

Drei Tage nach dem Finale gegen Kanada (2:5) hat der Trainer immer noch nicht alle Glückwünsche für die erste deutsche WM-Medaille seit 70 Jahren gelesen und beantwortet. Beim Blick auf sein Handy sei ihm "eigentlich erst bewusst geworden, was wir erreicht haben", sagte Kreis auf der Sportmesse SpoBis: "Ich bin immer noch dabei, alles abzuarbeiten. Da waren viele Leute dabei, von denen ich lange nichts gehört habe. Da wurde mir klar: Meine Güte, wir haben ja so viel erreicht."

DEB hat die Ziele übertroffen

"Es war ein Riesenerfolg, alle Ziele sind erfüllt worden. Viertelfinale, Qualifikation für Olympia - und wir sind sogar noch übers Ziel hinausgeschossen bis ins Finale", sagte Kreis. Nach dem Endspiel habe sein Team aber nur "ganz bescheiden in der Kabine" gefeiert: "Das Spiel war spät. Wir sind erst um 20 nach Eins ins Hotel gekommen, um viertel nach Vier fuhr der Bus zum Flughafen. Ein paar Jungs waren unterwegs in der Stadt, die sahen dann müde aus im Bus. Ich habe relativ ruhig vielleicht 20 Minuten geschlafen."

Die Aussicht auf ein mögliches WM-Finale 2027 in Düsseldorf, wo er von 2008 bis 2010 und 2018 bis 2022 die DEG trainierte, sei verlockend, sagte der 64-Jährige. "Da wüsste ich dann auch, wo wir hingehen zum Feiern", sagte er lachend: "Aber mein Vertrag läuft gar nicht so lang. Da muss ich noch einiges tun, damit das klappt."

Blick richtet sich in die Zukunft

Zuvor werde nun aber das zurückliegende Turnier "aufgearbeitet", mit Schlüssen für die erweiterte Kaderplanung. Kreis würde sich noch mehr Beteiligung der deutschen NHL-Stars wie Leon Draisaitl und Tim Stützle wünschen: "Wir hätten es gerne, aber es spielen so viele Sachen eine Rolle", sagte er. "Ist der Spieler verletzt? Darf er gehen? Spielt er noch?"

Er habe deshalb "Verständnis für jede Absage. Und ich habe noch nie erlebt, dass jemand sagt: Nein, ich will nicht."

sid, dpa