3. Liga

Koschinat spricht Arminia vor Relegation Favoritenrolle ab

Déjà-vu für Bielefeld? Parallelen zur letzten Relegation 2014

Koschinat spricht Arminia die Favoritenrolle ab: "Das hat die Historie gezeigt"

Zwei Endspiele vor der Brust: Uwe Koschinat trifft in der Relegation mit Arminia Bielefeld auf die SV Wehen Wiesbaden.

Zwei Endspiele vor der Brust: Uwe Koschinat trifft in der Relegation mit Arminia Bielefeld auf die SV Wehen Wiesbaden. IMAGO/Thomas Frey

Am 24. Februar 2014, wenige Tage vor dem 23. Spieltag der Zweitliga-Saison 2013/14, hatte Norbert Meier die zu der Zeit auf Rang 17 stehende Arminia übernommen. Mit 22 Zählern lag Bielefeld damals punktemäßig gleichauf mit dem Tabellen-16. aus Dresden, den der DSC mit einem Sieg im direkten Duell am letzten Spieltag noch überholen konnte. Für die Bielefelder blieb also noch die Relegation, um den Gang in die Drittklassigkeit zu verhindern.

Vergleich mit 2014: Ähnliche Situation, anderer Ausgang?

Nach einem 3:1-Auswärtserfolg im Hinspiel empfing das Team von Norbert Meier den SV Darmstadt zum Rückspiel mit breiter Brust in der Schüco-Arena, doch das Selbstvertrauen allein reichte nicht aus. Mit seinem Treffer zum 4:2 aus Lilien-Sicht sorgte Elton da Costa in der 122. Minute für die Entscheidung - und schoss die Gastgeber aus Bielefeld in die 3. Liga.

Blickt man vor dem Hinspiel der diesjährigen Relegation auf die Ausgangslage der Arminen, lassen sich durchaus Parallelen zur damaligen Situation des letztendlichen Absteigers feststellen - insbesondere auf der Trainerbank. So erfolgte die Amtseinstellung von Trainer Uwe Koschinat, der den bereits zu diesem Zeitpunkt 16. Tabellenplatz der 2. Liga vor dem 24. Spieltag übernahm, im Vergleich zu Norbert Meier lediglich 13 Tage später, dazu befand man sich auch tabellarisch in einer absolut vergleichbaren Lage (ein Punkt Differenz).

Koschinat sieht "keinen Favoriten" - Historie spricht für Wehen

Damit nicht noch weitere Ähnlichkeiten hinzukommen, die gleichbedeutend mit dem dritten Bielefelder Abstieg in die 3. Liga wären, gilt es, den Fokus voll und ganz auf die beiden bevorstehenden Partien zu legen. "Seit Sonntag 17.20 Uhr ist meine Sicht - und auch die der Mannschaft - 'wir sind nicht mehr Zweitligist.' Wir haben nichts zu verteidigen, sondern wir müssen uns etwas holen! Wir müssen jetzt aktiv werden, das macht einen Unterschied", erklärte Koschinat auf der Pressekonferenz vor dem Hinspiel. 

Laut dem Coach werde "oft erzählt, dass der Zweitligist Favorit ist, aufgrund der höheren individuellen Qualität oder so. Das ist aber nicht so, das hat die Historie gezeigt." Damit liegt der 51-Jährige richtig, denn seit Wiedereinführung der Relegation zur Saison 2008/09 setzte sich in insgesamt 14 Ausgaben zehnmal der Drittligist durch. Aus diesem Grund schärfte der gebürtige Koblenzer am Mittwochnachmittag noch einmal die Sinne und stellte klar: "Es gibt keinen Favoriten in diesen Spielen, es geht gleichauf los."

Consbruch für Hinspiel gesperrt

In Wiesbaden nicht zur Verfügung stehen werden Koschinat neben den Langzeitverletzten Guilherme Ramos (Schulterverletzung) und Masaya Okugawa (Schlüsselbeinbruch) auch Lukas Klünter (muskuläre Probleme) sowie der gelbgesperrte Jomaine Consbruch. Anstelle von Klünter wird Christian Gebauer "auf rechts wieder erste Wahl sein", der beim zurückliegenden 0:4 in Magdeburg jedoch wie der Rest der Mannschaft große Probleme offenbarte. "Um Consbruch zu ersetzen, haben wir viele Optionen, personell und im System", so der Bielefelder Cheftrainer.

Ob die Arminen im Hinspiel einen ersten Schritt in Richtung verspätetem Klassenerhalt gehen können, wird sich am Freitagabend ab 20.45 Uhr zeigen (LIVE! bei kicker). Rund 1900 Fans werden die Mannschaft laut Vereinsgaben in der Brita-Arena unterstützen, die Kosten der Gästetickets übernehmen derweil die Spieler.

jko

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