Sein Verein kommt nicht zur Ruhe: René van Eck, Trainer von Carl Zeiss Jena. imago
Peter Schreiber spricht von fortwährenden Indiskretionen, der gezielten Verbreitung von Halbwahrheiten und der systematischen Beschädigung seiner Person, die ihn zum Rückzug bewogen.
In der Tat drängte sich der Eindruck auf, dass Peter Schreiber mehr gegen als mit seinen Vorstandskollegen arbeitete, ja, arbeiten musste. Das Präsidium war zu großen Teilen zusammengestellt von Schreibers Vorgänger Rainer Zipfel. Zuletzt wurden die Differenzen immer deutlicher. Schreiber scheiterte, weil er dies nicht früh genug erkannte.
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Überdies schaute er nur zu, wie Ex-Sportchef Carsten Linke und Ex-Trainer Henning Bürger den Verein mit unsinnigen Personalentscheidungen im Kader an den sportlichen Abgrund trieben. Drei Trainer gab es in der letzten Saison, ein klarer Kurs sieht anders aus. Auch finanziell ist der Klub angeschlagen, etwa 500 000 Euro fehlen noch im Etat, ein Trikotsponsor ist nicht in Sicht.
Alt-Oberbürgermeister wird als Präsident gehandelt
An der Mannschaft geht die ständige Unruhe nicht vorbei, in den letzten neun Pflichtspielen gab es nur einen Sieg. Viele Verletzte und Sperren zwangen Trainer René van Eck immer wieder dazu, seine Startformation umzubauen. Dadurch fehlte es an Konstanz, das Team ist bis heute kaum eingespielt.
Um das Führungschaos im Verein endlich zu beenden, will der Aufsichtsrat in den nächsten 14 Tagen einen neuen Präsidenten bestimmen. Als Kandidat wird Jenas Alt-Oberbürgermeister Peter Röhlinger, der aktuell Bundestagsabgeordneter ist, gehandelt.
Mannschaft trägt Trauerflor für Enke
Mit Bestürzung reagierte der Verein auf die Nachricht vom Tod von Robert Enke. "Für uns alle ist das ein großer Schock. Robert war immer sehr ehrgeizig und hat im sportlichen Bereich alle seine Ziele erreicht. Sein viel zu früher Tod trifft uns alle sehr", versuchte Mannschaftsleiter Uwe Dern die Stimmung in Worte zu fassen.
Jena ist Robert Enkes Geburtsstadt, beim FC Carl Zeiss stand er zwischen 1985 und 1996 zwischen den Pfosten. Zu Enkes Ehren wird die Mannschaft beim nächsten Pflichtspiel in Heidenheim (21.11.) im Trauerflor auflaufen.