Die Voraussetzungen vor dem direkten Aufeinandertreffen in Barranquilla waren klar: Kolumbien wollte unbedingt einen Sieg einfahren, um den zuvor an Uruguay verlorenen vierten Rang zurückzuerobern. Die ersten vier Teams in Südamerika qualifizieren sich direkt für die WM, der Fünfte muss in ein interkontinentales Play-off-Duell.
Und alleine der Blick auf die Aufstellungen zeigte eigentlich die Kräfteverhältnisse: Die Kolumbianer begannen mit Ospina (Napoli) im Tor, davor verteidigten Juan Cuadrado (Juventus), Yerry Mina (Everton) und Davinson Sanchez (Tottenham). Im Mittelfeld liefen der ehemalige Münchner James (Al-Rayyan SC) und der vom FC Liverpool umworbene Luis Diaz auf. Ganz vorne sollte Frankfurts Torjäger Borré neben Falcao für Unruhe sorgen.
Die Kolumbianer waren auch das dominante Team, Peru igelte sich hinten ein und lauerte auf Konter. Im ersten Abschnitt tauchte Falcao mehrmals gefährlich im gegnerischen Strafraum auf, doch die Gäste brachten immer einen Fuß dazwischen. Nach dem Seitenwechsel wurden Falcao und Borré nach 66 Minuten durch Borja und Alzate ausgetauscht. Wirklich zwingender wurde das Angriffsspiel der Kolumbianer aber nicht.
Nach 72 Minuten jubelten die Heim-Fans schon, doch der vermeintliche Elfmeter für ein Foul an Yerry Mina wurde vom VAR wegen einer vorherigen Abseitsposition einkassiert. Und so kam es, wie es kommen musste: Peru konterte die viel zu weit aufgerückten Hausherren klassisch aus. Cueva schickte mit einem Steilpass Flores auf die Reise, der halblinks im Strafraum aus spitzem Winkel flach ins kurze Eck vollstreckte - Keeper Ospina sah dabei keineswegs glücklich aus (85.).
Sechs sieglose Spiele am Stück - alle ohne eigenen Treffer
Die Kolumbianer warfen in der siebenminütigen Nachspielzeit nochmal alles nach vorne, doch auch der Versuch von James strich am Pfosten vorbei (90.+4). Für Peru war es der dritte Quali-Sieg in Folge, mit nun 20 Punkten und Rang vier darf sich der WM-Teilnehmer von 2018 berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme in Katar machen.
Kolumbien dagegen hat keines seiner letzten sechs Qualifikationsspiele gewinnen können (vier Remis, zwei Niederlagen) - und in keinem dieser Duelle auch nur ein einziges Tor selbst erzielt. Brasilien und Argentinien stehen als WM-Teilnehmer bereits fest. Dahinter folgt Ecuador mit 24 Punkten. Rang vier und fünf machen Peru, Uruguay (19), Kolumbien (17) und Chile (16) unter sich aus.