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Waldschmidt erleichtert den Härtetest

Ljubicic und Paqarada sollen am Mittwoch ins Training einsteigen

Waldschmidt erleichtert den Härtetest

Trainer und Neuzugang des 1. FC Köln: Steffen Baumgart (li.) und Angreifer Luca Waldschmidt.

Trainer und Neuzugang des 1. FC Köln: Steffen Baumgart (li.) und Angreifer Luca Waldschmidt. IMAGO/Chai v.d. Laage

Sowohl Kölns Dejan Ljubicic (Einblutung) als auch Teamkollege Leart Paqarada (Pferdekuss) wurden bei der Generalprobe gegen Ligue-1-Vertreter Nantes Opfer der harten Gangart und mussten beide nach rund einer halben Stunde angeschlagen ausgewechselt werden.

Zwar gab Trainer Steffen Baumgart nach der Partie verhalten Entwarnung: "Beide scheinen für Mittwoch auf einem guten Weg zu sein. Aber ich will hier keine genauen Prognosen abgeben." Aber einverstanden mit der Spielweise der Franzosen - die bereits in der kommenden Woche Saisonbeginn haben - war niemand in Köln.

Sportlich freilich konnte man mit einer Menge zufrieden sein. Baumgart ordnete sein Team in einer 4-1-3-2-Formation an, die einer Raute (Florian Kainz auf der 10, Eric Martel auf der 6, Ljubicic und Denis Huseinbasic auf den Halbpositionen) ähnelte, aber nicht wirklich eine war, weil die Halbspieler meist höher standen als Kainz, der wiederum fließend die Rolle mit dem hinter Davie Selke postierten Luca Waldschmidt tauschte. Frühes und konsequentes Anlaufen des gegnerischen Aufbaus zwang Nantes immer wieder zu langen Bällen, die meist sichere Beute der Kölner Abwehr wurden, in der Julian Chabot und Timo Hübers - von einigen Flüchtigkeitsfehlern abgesehen - in der Innenverteidigung überzeugten.

"Das kommt mit der Frische"

Verzeichnete Nantes in der ersten Hälfte noch die besseren Chancen, befreiten sich die Geißböcke nach und nach und kamen ihrerseits zu hochkarätigen Möglichkeiten. Anfangs habe man noch ungenau agiert, nicht konsequent und zielgerichtet bei Flanken und den letzten Pässen, monierte Kainz, beruhigte aber sofort: "Das kommt mit der Frische. Wir haben in der vergangenen Woche noch einmal richtig hart trainiert. Wenn wir kommende Woche den normalen Rhythmus haben, sind wir gut gewappnet fürs Pokalspiel."

Möglicherweise kann der Trainer dann auf die deutliche Ansprache verzichten, die er gegen Nantes in der Halbzeitpause noch bemühen musste. "Er hat schon deutlich angesprochen, dass wir mehr die Tiefe suchen sollen. Und es hat ja sofort funktioniert, wie immer, wenn der Trainer was sagt", lachte Kainz.

Waldschmidt, dem Neuzugang aus Wolfsburg, blieb es vorbehalten, mit dem Führungstreffer das Momentum auf die Kölner Seite zu ziehen. Dabei zeigte sich der Lockenkopf erneut als kaltblütiger Vollstrecker, der im Strafraum in der Lage ist, schnell Lösungen zu finden. Nach diesem Tor dominierte der FC die Partie fast nach Belieben, Waldschmidt alleine hätte die Partie frühzeitig entscheiden können, vergab noch zweimal knapp. "Er ist ein sehr guter Spieler, eine Bereicherung", lobte Kainz und fügt an: "Mit ihm und Mark Uth haben wir viele Möglichkeiten in der Offensive." Zu diesen Möglichkeiten gesellt sich plötzlich auch Sargis Adamyan: "Er scheint angekommen zu sein", sagt Steffen Baumgart über den Schützen zum 2:0. "Er hat es heute sehr gut gemacht."

Zufriedenheit also nach diesem Härtetest, auch weil die Lernkurve der Spieler stimmte. "Jetzt", so Steffen Baumgarts Schlusssatz, "hoffe ich, dass alle gesund bleiben und dass wir erfolgreichen Fußball spielen werden. Und dass die Leute häufiger zufrieden heim gehen als unzufrieden."

Frank Lußem

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