Aus Lissabon berichtet Moritz Kreilinger
Die Offensive ist eingespielt und auch die Abwehr hat sich gefunden. Auch im zentralen Mittelfeld dürfte alles geklärt sein. Nachdem Djibril Sow zuletzt beim 1:2 gegen Dortmund geschont wurde und Sebastian Rode begann, liegt ein Tausch der beiden beim Spiel gegen Sporting Lissabon auf der Hand. Sow dürfte an der Seite von Daichi Kamada beginnen. Zehn von elf Positionen sind damit besetzt. Offen bleibt nur, wer in die Rolle des Schienenspielers links neben der Dreierkette schlüpft.
Knauff erstmals seit Tottenham wieder im Kader
Da Christopher Lenz weiter verletzungsbedingt fehlt, kommen nur zwei in Frage. Luca Pellegrini und Ansgar Knauff. Vor genau einem Monat stand Knauff in der Bundesliga letztmals auf dem Spielfeld. Die Eintracht gewann souverän mit 2:0 gegen Spitzenreiter Union Berlin. Drei Tage später spielte er noch beim 0:0 im Heimspiel gegen Tottenham. Weil er sich im Training in der Folge eine Faszienverletzung im Oberschenkel zuzog, war das sein bislang letzter Einsatz. Gegen Sporting Lissabon steht der schnelle Außenbahnspieler erstmals wieder im Kader.
Dass er dabei direkt in die Startelf rutscht, ist durchaus wahrscheinlich, auch wenn Glasner eine Aussage vermied. "Ich halte es wie mein Trainerkollegen von Sporting. Das Spiel ist so wichtig, dass wir zum Personal keine Auskunft geben können. Ansgar ist mit dabei und damit auch spielfähig", sagte der Trainer am Montagabend.
Pellegrini: Keine Werbung gegen den BVB
Pellegrini war zuletzt gegen Dortmund der schwächste Frankfurter. Sein Fehler in der gegnerischen Hälfte eröffnete dem BVB die erste Gelegenheit der Partie, die prompt zu einem Tor führte. Eintracht Kapitän Sebastian Rode und seine Kollegen nahmen sich den Italiener noch auf dem Spielfeld zur Brust. Bis heute wirkt der von Juventus Turin ausgeliehene Linksverteidiger wie ein Fremdkörper im Frankfurter Spiel. Häufig zu verschnörkelt und verspielt, zuweilen affektiert und in Zweikämpfen theatralisch gibt er den krassen Kontrast zu Mitspielern wie etwa Rode.
Gegen Sporting wird Tempo gefragt sein. Pellegrini ist zwar nicht langsam, Knauff aber schneller. Auch das spricht für ihn. "Es ist eine Mannschaft, die eine sehr klare Struktur im Spiel hat, gegen den Ball im 3-4-3 agiert, da ist es schwierig, sich Torchancen zu erarbeiten. Die meisten Gegentore, die sie bekommen haben, waren nach Standardsituationen. Selbst spielen sie schnell in die Spitze und haben viel Tempo und viel Qualität", beschreibt Glasner die Spielweise des Portugiesen.
Offensivpower auf beiden Schienen
Mit Knauff auf Links und Eric Junior Dina Ebimbe auf rechts hätte Glasner auf beiden Seiten eine enorme Offensivpower. Gleichzeitig haben beide in dieser Rolle schon bewiesen, die Defensivaufgaben nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn Glasner Knauff die Startelf körperlich zutraut, dürfte die Frage geklärt sein.