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Klopp lacht über Chelsea-Transfers

Liverpools Trainer feiert im Krisenduell Jubiläum

Klopp lacht über Chelsea-Transfers

Vor dem 1000. Spiel seiner Trainerkarriere: Jürgen Klopp.

Vor dem 1000. Spiel seiner Trainerkarriere: Jürgen Klopp. IMAGO/Colorsport

Hat der FC Chelsea etwa schon genug? Als Graham Potter am Freitag über weitere Wintertransfers befragt wurde - die sich längst anbahnen -, wagte er zu sagen, dass er "nicht mehr allzu viele" erwarte, und meinte achselzuckend: "Man versucht immer, den Kader zu verbessern, und das haben wir getan."

Aus dem Munde eines Trainers, der in den vergangenen Tagen und Wochen Neuzugänge für rund 140 Millionen Euro erhalten hat, klang das reichlich untertrieben, und wahrscheinlich hätte Jürgen Klopp laut gelacht, wenn er mit diesem Satz konfrontiert worden wäre. Aber das tat er auf seiner Presskonferenz ohnehin.

"Chelsea löst die Probleme ganz offensichtlich anders als wir"

Am Samstag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) treffen sich mit dem FC Liverpool und dem FC Chelsea zwei der größten Premier-League-Sorgenkinder zum Duell Neunter gegen Zehnter. Beide kämpfen mit massiven personellen Problemen. "Das ist die einzige Mannschaft mit einer ähnlich langen Verletzungsliste", sagte Klopp, der vor seinem 1000. Spiel als Trainer steht ("Ich fühle mich gesegnet"). "Es ist nicht das einzige, aber ein großes Problem. Deswegen bin ich nicht allzu überrascht davon, wo sie stehen."

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Doch während Liverpool "nur" mit der Verpflichtung von Coady Gakpo (Eindhoven) reagierte, holte Chelsea bereits fünf Neue, darunter 100-Millionen-Euro-Mann Mykhaylo Mudryk (Donezk) und Joao Felix (Atletico). Angesprochen auf die Investitionen des kommenden Gegners, entfuhr Klopp am Freitag tatsächlich ein lautes Lachen.

Klopp über Mudryk: "Tempo, Technik, Tore"

"Ich kann es nicht erklären, keine Ahnung. Wenn die Zahlen stimmen, ist es beeindruckend", sagte er anschließend, und seine Betonung ließ ungefähr erahnen, wie wörtlich er das Wort "beeindruckend" meinte. "Ich glaube nicht, dass Chelsea in den nächsten zehn Jahren so weitermachen kann. Oder - vielleicht können sie es auch. Chelsea löst die Probleme ganz offensichtlich anders als wir." Unter anderem nutzen die Blues die langen Vertragslaufzeiten, um ihre kostspielige Transferstrategie mit den Finanzregeln von UEFA und Premier League zu vereinbaren.

Königstransfer Mudryk, gebunden bis 2031, könnte in Anfield sein Debüt geben, Potter stellte ihm zumindest eine Jokerrolle in Aussicht. "Tempo, Technik, Tore - er vereint viel", weiß auch Klopp. "Er auf dem einen Flügel und vielleicht Joao Felix auf dem anderen - puh, interessant!" Diese Flügelzange muss Liverpool immerhin nicht fürchten: Joao Felix ist am Samstag rotgesperrt.

jpe