Champions League

Klopp befürchtet Spione in Porto - und lernt neuen Begriff

Liverpool verändert Mannschaftsrat

Klopp befürchtet Spione in Porto - und lernt einen neuen Begriff

Feinschliff lieber daheim: Jürgen Klopp am Montag auf dem Trainingsplatz in Liverpool.

Feinschliff lieber daheim: Jürgen Klopp am Montag auf dem Trainingsplatz in Liverpool. AFP via Getty Images

Jürgen Klopp erinnert sich noch an seine letzten Auswärtsreisen nach Porto, das schon. Wie es seiner Mannschaft vor der bevorstehenden am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) aber in irgendeiner Weise helfen soll, dass sie 2018 mit 5:0 und 2019 mit 4:1 im Estadio do Dragao gewann, ist dem Trainer des FC Liverpool ein Rätsel.

"Das ist überhaupt kein Vorteil, dass wir die letzten beiden Spiele dort gewonnen haben, absolut nicht", sagte Klopp am Montag. Vielmehr sei es doch für Porto "ein weiterer Grund, motiviert zu sein. Das macht unsere Aufgabe nicht leichter." Klar, "ich bin immer noch froh, dass wir damals gewonnen haben". Aber dass die Reds deswegen mit besonders guten Gefühlen zum diesjährigen Champions-League-Spiel anreisen? "Nein", winkte Klopp ab. "Das ergibt keinen Sinn."

"Selbst wenn wir bei Boavista trainieren würden, würden die Informationen ihren Weg raus finden"

Er bereitet seine Elf, die am Samstag bei Aufsteiger Brentford nicht über ein 3:3 hinausgekommen war, auf eine "Topmannschaft" vor, "die sich jedes Jahr für die Champions League qualifiziert", und nicht "auf eine Mannschaft, die wir mal geschlagen haben". Den Fahrplan der Vorbereitung hat Klopp allerdings diesmal eigens angepasst.

"Wir haben nicht viel Zeit", sagte er: "Gestern Regeneration, heute Regeneration, und morgen können wir dort nicht wirklich trainieren, weil alle Leute in Porto immer noch Portugiesen sind. Selbst wenn wir bei Boavista oder wo auch immer trainieren würden, würden die Informationen ihren Weg raus finden. Also mussten wir heute alles in einer Light-Version machen." Aus Sorge vor Spionen bekamen Mo Salah & Co. ihren Porto-Feinschliff also noch in Liverpool.

"Wiggle room" in Porto? Klopp will davon nichts wissen

Weil er sein Auftaktspiel mit 3:2 gegen Milan gewonnen hat und Atletico und Porto sich torlos trennten, könnte sich der Champions-League-Sieger von 2019 mit einem weiteren Sieg in Porto schon ein kleines Polster in der Gruppe B verschaffen - ein wenig wiggle room, wie es ein Reporter ausdrückte, "Spielraum" sozusagen.

"Ich kenne das Wort nicht", räumte Klopp ein, aber egal, eine solche Situation kenne er schließlich genauso wenig: "Mit Punkten zu rechnen, die man noch gar nicht hat - das habe ich nie gemacht und nie verstanden. Ich weiß gar nicht, wie das geht." Bei Portos 0:0 bei Atletico Madrid seien übrigens die Portugiesen diejenigen gewesen, die den Sieg verdient gehabt hätten. "Das sagt alles über Porto aus."

Mit den verletzten Thiago und Harvey Elliott muss Klopp am Dienstag nur zwei Spieler ersetzen, auch wenn er andeutete, dass der eine oder andere zuletzt Angeschlagene zugunsten einer Trainingseinheit in Liverpool nicht mitreisen werde. "Das bleibt hoffentlich so", meinte Klopp zur angenehmen Personalsituation, die sich ja vor nicht allzu langer Zeit noch völlig anders dargestellt hatte.

Klopp erweitert Mannschaftsrat - Trio neu dabei

Weil die Reds in der Vorsaison über Monate mit massiven Verletzungssorgen zu kämpfen hatten, hat Klopp sogar den Mannschaftsrat verändert. Statt aus vier Spielern besteht dieser nun aus sechs. Während Georginio Wijnaldum zu PSG wechselte, wurden Trent Alexander-Arnold, Roberto Firmino und Alisson neu ins Gremium gewählt, zu dem Kapitän Jordan Henderson, Vize James Milner sowie Virgil van Dijk weiterhin gehören.

"Manchmal hatten wir letztes Jahr wegen der vielen Verletzten niemanden aus dem Mannschaftsrat auf dem Platz", erklärte Klopp. "Deswegen habe ich entschieden, die Gruppe auf sechs zu erweitern." Für ein bisschen mehr wiggle room in diesem Bereich.

jpe