Südwest

Greift Frankfurt II nochmal ins Titelrennen ein?

Regionalliga Südwest, 33. Spieltag - Vorschau

Kleine Eintracht auf der Überholspur: Greift Frankfurt II nochmal ins Titelrennen ein?

Eintracht Frankfurt hat noch eine rechnerische Chance auf den Titel.

Eintracht Frankfurt hat noch eine rechnerische Chance auf den Titel. IMAGO/Sportfoto Rudel

Mehr zur Regionalliga südwest

Als Anfang März der zweite Saisonabschnitt eingeläutet wurde, da gehörte Eintracht Frankfurt II zum großen Kreis der Teams, die sich mit Abstiegskampf befassen sollten oder mussten. Den Tabellensiebten Frankfurt und den 15. VfR Aalen trennten gerade mal fünf Punkte. In den vergangenen zwei Monaten hat sich viel ereignet: Während der einstige Zweitligist von der Ostalb bereits in die Oberliga abgestiegen ist, eröffnet sich den Hessen nach dem Derbysieg beim FSV Frankfurt (1:0) und dem Schwächeln der Spitzenmannschaften Stuttgarter Kickers und TSG Hoffenheim II eine neue Perspektive. Rein rechnerisch kann Eintracht II noch Meister werden.

Offene Rechnung im Topspiel

Zwei Siege sind die Grundlage. Das letzte Heimspiel am Samstag gegen Stuttgart II (14 Uhr) ist zwar sehr anspruchsvoll, doch die Motivation könnte kaum größer, hatte der kleine VfB im November mit einem 6:0 doch für die höchste Saisonniederlage gesorgt - nach einem 5:1-Sieg gegen den FSV. "Wir treffen auf eine spielstarke Mannschaft, diese Erfahrung haben wir im Hinspiel gemacht. Wir schauen in erster Linie aber auf uns und wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken, was uns in den vergangenen Heimspielen in weiten Teilen gut gelungen ist", sagt Eintrachts NLZ-Leiter Alexander Richter.

Da bezwang die SGE II den Bahlinger SC (1:0) und die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (5:0), davor hatte die Auswahl von Trainer Kristian Glibo auch zwei Heimsiege gefeiert (1:0 gegen Aalen, 4:1 über TSV Steinbach Haiger). Und seit 284 Minuten gab es im Dreieicher Sportpark keinen Gegentreffer mehr. Die Voraussetzungen sind also günstig, den schwäbischen Tabellendritten an Punkten einzuholen und im Titelkampf mitzumischen. Richter hält sich dazu indes dezent zurück: "Unser Fokus liegt auch im Saisonendspurt auf der individuellen Entwicklung unserer Spieler. Dass wir die Partien unabhängig von der tabellarischen Ausgangslage erfolgreich gestalten wollen, ist klar."

Einen langen Atem haben die jungen Frankfurter auf jeden Fall. Im Derby neutralisierten sich beide Mannschaften, es war klassisches 0:0-Spiel. Doch in der Nachspielzeit setzte die Eintracht den Knockout, das war ihr eine Woche zuvor auch gegen Bahlingen gelungen. "Zum einen zeigt es, dass die Jungs die richtige Mentalität an den Tag legen, nicht lockerlassen und als Team bis zum Schluss an sich glauben. Zum anderen ist der gute Fitnesszustand auch die Bestätigung der guten Arbeit im Athletikbereich", erklärt dies Richter.

Die Diskrepanz zwischen Offensiv- und Defensivleistung war allerdings erstaunlich. "Es war insgesamt ein chancenarmes Spiel, das eher taktisch geprägt war. In der Offensive hat uns in aussichtsreichen Situationen oftmals der entscheidende Pass gefehlt", sagt Richter. Die Quote der einfachen, unerzwungenen Fehler in der Vorwärtsbewegung war schlichtweg zu hoch.

Stefan Fritschi

Regionalliga Südwest: Harres schnappt sich die Torjägerkrone 2023/24