Südwest

Kein Stadion-Neubau in Bahlingen

70 Prozent votierten gegen das Bauvorhaben

Klatsche beim Bürgerentscheid: Kein Stadionneubau in Bahlingen

Nico Gutjahr (Bild) und der Bahlinger SC bekommen kein neues Stadion.

Nico Gutjahr (Bild) und der Bahlinger SC bekommen kein neues Stadion. IMAGO/Eibner

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Mit einem Heimspiel gegen Freiberg steigt der Bahlinger SC am ersten Märzwochenende wieder in die Regionalliga Südwest ein. Während der Fußball mit all seinen Nebengeräuschen an dem einen oder anderen Regionalligastandort in der Winterpause temporär durchaus etwas weniger präsent war als gewöhnlich, bestimmte er in der Gemeinde am Kaiserstuhl in den vergangenen Tagen die Dorfgespräche. Per Bürgerentscheid stimmten die Bahlinger am Sonntag über eine Verlegung des Kaiserstuhlstadions und so den Neubau eines größeren Stadions ab.

Ein Vorhaben, das durchaus seit längerem die Menschen in Bahlingen und rund um den Bahlinger SC beschäftigt. Die Idee einer Verlegung des Stadions geht laut der Gemeinde bereits auf das Jahr 2015 zurück. In diesem Zeitraum beantragte der Bahlinger SC einen Tribünenbau. Mit Blick auf die immer schwierigere Baulandentwicklung fragte die Gemeinde beim Verein an, ob er sich einen Stadionneubau an anderer Stelle vorstellen könnte. Der BSC signalisierte Bereitschaft.

Klares Wahlergebnis

2358 Stimmberechtigte hatten nun am Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die Frage beim Bürgerentscheid lautete: "Sind Sie dafür, dass an der Stelle des Kaiserstuhlstadions neues Bauland entwickelt wird und die Gemeinde den Neubau des Kaiserstuhlstadions durch den Bahlinger SC an anderer Stelle mit einem Festbetragszuschuss in Höhe von 9 Millionen Euro (zuzüglich Erschließungskosten von voraussichtlich 3,4 Millionen Euro für das neue Stadion) ermöglicht?" 1656 Nein-Stimmen standen nur 696 Ja-Stimmen gegenüber.

Dieter Bühler, der Vorsitzende des Bahlinger SC, bedauert die Entscheidung: "Die Bürger haben entschieden, das muss man akzeptieren." Beim BSC will man nun einen anderen Weg gehen. Bühler beklage, dass die Gemeinde "nicht immer objektiv informiert wurde". Neun Millionen Euro als gedeckelter Zuschuss für den Stadion-Neubau auf der grünen Wiese am Ortsrand haben zu viele Bahlinger als überdimensioniert empfunden. Das Thema bleibt weiterhin durchaus komplex.

Der Bahlinger SC geht dabei aber durchaus als vielfacher Verlierer aus dem Entscheid. Der "Schwebezustand" der vergangenen Jahre hat den Verein Geld gekostet. Nun blieb zusätzlich das erhoffte Ergebnis aus. Dass 70 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen eine Verlegung des Bahlinger Stadions votiert haben, wird zudem auch im Umfeld des Vereins mehr als nur einen Nachgeschmack haben.

Das Positive überwiegt

Dass die Bahlinger Vereinsführung eine Lösung und einen kreativen Weg finden wird, erscheint angesichts der tollen Entwicklung des Vereins in den vergangenen Jahren sehr wahrscheinlich. Auch in den vergangenen Jahren ging es am Kaiserstuhl nicht immer nur steil bergauf. Während das erste Viertliga-Gastspiel des Bahlinger SC abrupt endete, befinden sich die Schützlinge von Dennis Bührer und Axel Siefert mittlerweile nach dem Wiederaufstieg in ihrer fünften Regionalligasaison am Stück. So wollen Dieter Bühler und Co. die Entscheidung nun annehmen und sich zeitnah mit einem alternativen Modell die sportliche Perspektive in der Regionalliga bewahren.

Lukas Karrer

Die Stadien der Regionalliga Südwest