3. Liga

"Klären wir intern": Kniat wütend über Elfmeterstreit

Geschäftsführer Wortmann hat "keinen Zweifel" an Drittligalizenz

"Klären wir intern": Kniat wütend über Elfmeterstreit

Streit um den Elfmeter: Merveille Biankadi (li.) und Manuel Wintzheimer.

Streit um den Elfmeter: Merveille Biankadi (li.) und Manuel Wintzheimer. IMAGO/Noah Wedel

Es war vor allem eine Szene, die Bielefelds Trainer Mitch Kniat im Ostwestfalenderby zwischen der Arminia und dem Nachbarn vom SC Verl in Rage brachte: Nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff - es war nicht klar auszumachen, ob der Verler Nico Ochojski Bielefelds Nassim Boujellab tatsächlich getroffen hatte - stand Merveille Biankadi allen Protesten zum Trotz schon am Elfmeterpunkt bereit.

Doch plötzlich kam Manuel Wintzheimer dazu, redete energisch auf seinen Sturmpartner ein und wollte ihm den Ball samt Elfmeterausführung streitig machen. Biankadi blieb zwar seinem Kollegen gegenüber standhaft - schoss den Ball kurz darauf jedoch schwach und unplatziert aufs Tor. Verls Keeper Luca Unbehaun parierte mit den Beinen und verhinderte die DSC-Führung nach einer Viertelstunde.

"Biankadi war eingeteilt, alles andere klären wir intern", schäumte Kniat nach der Partie und ärgerte sich: "Wir haben da den Moment verpasst, das Spiel für uns einfacher zu gestalten." 

Corboz sieht Positives - Kniat bemängelt "zähe Kost"

Danach sei die Partie "zähe Kost" gewesen, analysierte der 38-Jährige zutreffend, am Ende trennten sich beide Teams mit einem leistungsgerechten 0:0. Auch Mael Corboz sah beim Spiel gegen seinen Ex-Klub einen dürftigen Auftritt seiner Farben: "Fußballerisch war das nicht die beste Leistung von uns. Das war nicht das, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben mit dem Ball."

03.03.2024 - Fußball, 2023 2024, 3. Liga, 28. Spieltag, DSC Arminia Bielefeld - SC Verl: Kaito Mizuta (Bielefeld) DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI-VIDEO. *** 03 03 2024 Soccer, 2023 2024, 3 Liga, 28 Matchday, DSC Arminia Bielefeld SC Verl Kaito Mizuta Bielefeld DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO

Unbehaun rettet das Remis: Bielefeld tritt auf der Stelle

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Zwar hob der Mittelfeldmann auch Positives hervor: Die Arminia habe mal wieder zu Null gespielt und stand defensiv gut, "das müssen wir so mitnehmen". Doch habe die Mannschaft mal wieder zuhause gewinnen wollen, denn "wir haben den Fans lange keinen Sieg mehr gegeben", so der US-Amerikaner nach dem fünften sieglosen Heimspiel in Serie.

Lannert nicht schwerer verletzt

Der erste Punkt im Jahr 2024 vor heimischem Publikum besänftigte den Trainer nicht, ihn störte Grundsätzlicheres: Die Mannschaft habe zum wiederholten Male die taktischen Anweisungen nicht gut umgesetzt, bemängelte Kniat, konkret ging es um den zu bespielenden Raum hinter den vorrückenden Verler Außenverteidigern. "Das ist grade eine Phase, wo es nervt. Es sind einfache Sachen, die aber nicht klappen."

Das ist grade eine Phase, wo es nervt. Es sind einfache Sachen, die aber nicht klappen.

Mitch Kniat

Der Auftritt sei "einfach zu wenig" gewesen, schloss Kniat. Vor allem mit Blick auf die Ergebnisse, denn die Konkurrenten im Abstiegskampf haben ihre Spiele an diesem Wochenende allesamt gewonnen. "Drei Punkte waren drin, aber so ist es ein Heimspiel, dass wir wieder nicht gewonnen haben", so der 38-Jährige.

Immerhin fällt der verletzt ausgewechselte Christopher Lannert wohl nicht länger aus. Beim ohnehin angeschlagenen Außenverteidiger habe der Muskel zugemacht, in zwei, drei Tagen könne er wieder ins Training einsteigen, vermutete Kniat.

Arminia plant zweigleisig für Liga 3 und 4

Mit Platz 16 stehen die Bielefelder gerade noch über dem Strich, das Polster auf Waldhof Mannheim ist jedoch auf drei Zähler zusammengeschmolzen. Der Kampf gegen den dritten Abstieg in Serie geht im Sportlichen noch zehn Spieltage weiter. 

In wirtschaftlicher Hinsicht sieht die Lage etwas besser aus: Auch wenn aufgrund von Transfer-Altlasten von mehr als einer Million Euro zur neuen Saison noch eine "große Aufgabe" zu bewältigen sei, hat DSC-Geschäftsführer Christoph Wortmann "keine Zweifel, dass wir die Lizenz (für die 3. Liga, Anm. d. Red.) bekommen." Besonders der gute Zuschauerschnitt von über 17.000 Besuchern pro Spiel wirke sich hier positiv aus und sichere Bielefeld die zweithöchsten Erlöse der Liga hinter Dynamo Dresden.

Dennoch warnte Wortmann: "Wir können es uns aber nicht in der 3. Liga gemütlich machen. Strukturell ist Arminia ein Zweitligist." Parallel arbeitet der Geschäftsführer auch an einem Lizenzantrag für die Regionalliga, der Anfang April beim Westdeutschen Fußballverband eingereicht werden muss. Auch für den Fall des sportlichen Abstiegs will man bei der Arminia vorbereitet sein.

vfa, cb

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