Regionalliga

Kilic über Krasniqi: "Er hat noch viel Luft nach oben"

Nach dem 7:2-Kantersieg gegen Spelle-Venhaus

Kilic über Oldenburgs Dreierpacker Krasniqi: "Er hat noch viel Luft nach oben"

Maßgeblich am 7:2-Erfolg des VfB Oldenburg gegen den SC Spelle-Venhaus beteiligt: Kamer Krasniqi (rechts)

Maßgeblich am 7:2-Erfolg des VfB Oldenburg gegen den SC Spelle-Venhaus beteiligt: Kamer Krasniqi (rechts) IMAGO/Nordphoto

12. Spieltag

Am Samstag um 15:16 Uhr lief VfB-Sportvorstand Andreas Boll kopfschüttelnd über die Haupttribüne des Marschwegstadions. Sekunden zuvor hatten die Oldenburger gegen den SC Spelle-Venhaus das 2:2 kassiert. Ein aus Sicht des VfB komplett unnötiger Zwischenstand nach 55 Minuten, denn schon zur Halbzeit wäre eine deutlich höhere Führung als nur ein 2:1 möglich gewesen. Nach dem Ausgleich wankten die Oldenburger dann zunächst bedenklich, sodass die Partie beinahe komplett gekippt wäre. Deutlich besser lief es wieder, nachdem Trainer Fuat Kilic in der 64. Minute einen Zettel an Patrick Möschl überreichte und die Umstellung auf eine 3-4-3-Formation anwies. Sekunden später stocherte Noah Plume nach einem Freistoß von Christopher Buchtmann den Ball zum 3:2 über die Linie. Bis zum Ende schoss das Team mit dem 7:2 dann den höchsten Ligasieg seit dem 7:1 gegen den HSC Hannover im Dezember 2021 heraus.

Krasniqi mahnt zur Bodenständigkeit

"Wir haben die brutale Qualität der Oldenburger gesehen. Das ist wirklich oberes Regionalliga-Regal", zeigte SC-Trainer Hanjo Vocks sich nach der Partie beeindruckt. Heraus stach dabei Kamer Krasniqi, der mit seinen drei Treffern maßgeblich daran beteiligt war, dass der VfB erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge holte. Als Zeichen an die Liga, dass mit Oldenburg womöglich doch noch zu rechnen ist, will dieser dies bewusst nicht verstanden wissen. "Wir sind gut damit bedient, jetzt keine Ansagen zu verteilen, sondern erstmal unser Ding zu machen", sagte Krasniqi.

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Vom Torschützenkönig der Regionalliga Nord der Saison 2021/22 (16 Tore für den BSV Rehden) erwartet sein Trainer allerdings noch mehr. Eine Eloge auf Krasniqi stimmte Kilic nach der Partie nicht an. "Es ist wichtig, dass so ein Spieler Box-to-Box im Zentrum marschiert und in die torgefährlichen Räume kommt. Da hat Kamer in der Vergangenheit viel Luft nach oben gehabt", betonte Kilic. "Dieses Mal hat er es besser gemacht, aber da ist immer noch Luft nach oben. Die Qualität ist ja auch Konstanz. Da muss er hinkommen."

Viel vor hat Kilic auch noch mit Linus Schäfer. Der 20-Jährige schaffte im Frühjahr unter ihm den Durchbruch, ehe ihn im Sommer eine Operation an der Leiste und zuletzt Knöchelprobleme ausbremsten. Am Samstag wurde Schäfer in der 89. Minute eingewechselt und traf wenige Augenblicke später zum 7:2. "Linus hat in meinen Augen etwas, das viele Spieler nicht haben. Nämlich das Überraschende. Er ist sehr selbstbewusst, wenn er den Ball am Fuß hat und kann sehr viele Richtungswechsel vollziehen", lobte Kilic. "Wir müssen jetzt behutsam schauen, dass wir ihn wieder dahin bringen, wo er am Ende der vergangenen Saison war."

Karsten Lübben

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