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Kiene will mit Kassel im neuen Jahr noch mal angreifen

Haarsträubende Abwehrfehler gegen Balingen

Kiene will mit Kassel im neuen Jahr noch mal angreifen

Freude nach dem Debüt: Alexander Kiene ist erfolgreich in seine Amtszeit bei Hessen Kassel gestartet.

Freude nach dem Debüt: Alexander Kiene ist erfolgreich in seine Amtszeit bei Hessen Kassel gestartet. IMAGO/Hartenfelser

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Der KSV Hessen Kassel hat mit seinem neuen Trainer Alexander Kiene den freien Fall gebremst. Nach nur drei Punkten aus den letzten acht Spielen gab es im Kellerduell gegen die TSG Balingen einen wichtigen 3:2-Erfolg. "Das sind die Momente, für die du als Trainer lebst und arbeitest", freute sich Kiene, der nach dem vorentscheidenden 3:1 von Muhammed Bejdic in der 89. Minute in Höhe der Eckfahne in einer Jubeltraube mit seiner Mannschaft verschwand.

Kiene beerbte eine Vereinsikone. Mehr als vier Jahre trainierte Tobias Damm den KSV Hessen, bevor dieser am 28. Oktober freigestellt wurde. Der Klub führte viele Gespräche, ließ sich Zeit mit der Nachfolge, bis am vergangenen Montag mit Kiene der neue Coach vorgestellt wurde. Der 45-Jährige war bis 2021 beim österreichischen Zweitligisten Austria Lustenau tätig, zuvor trainierte er unter anderem die Nord-Regionalligisten BSV Rehden, TSV Havelse und den VfB Oldenburg. Der gebürtige Niedersachse, der die letzten zwei Jahre als Gesamtschullehrer gearbeitet hat, beschreibt sich selbst als kommunikativen und offenen Menschen. "Kiene besticht durch seine Akribie und hat eine klare Idee von mutigem und aktivem Fußball", fasst Geschäftsführer Sören Gonther die entscheidenden Punkte für die Trainerverpflichtung zusammen.

Einige Jungs waren in den letzten Wochen verletzt und sind zum Teil immer noch angeschlagen.

Alexander Kiene

Davon war gegen Balingen zumindest phasenweise etwas zu sehen. "Die Mannschaft hat gut gepresst und den Gegner unter Druck gesetzt. Wir haben Qualität", freute sich der neue Coach. Dennoch hat Kiene viel Arbeit vor sich. Zweimal führte der KSV mit zwei Toren Unterschied, kassierte aber auch zweimal durch mangelnde Konzentration und haarsträubende Fehler schnelle Gegentreffer. "Wir müssen lernen, konsequenter nach hinten zu arbeiten", analysierte der Coach. Dabei gibt es auch Gründe für die Defizite: "Einige Jungs waren in den letzten Wochen verletzt und sind zum Teil immer noch angeschlagen", sieht Kiene unter anderem mangelnde Wettkampfpraxis als ein Teil des Problems.

17. SPIELTAG

Nun geht es für Kassel bereits am kommenden Freitag beim FSV Mainz 05 II weiter, einem Gegner, der drei Punkte mehr auf dem Konto hat, als der KSV. "Spiele bei zweiten Mannschaften sind immer eine Wundertüte", weiß Kiene. "Es ist schwer einzuschätzen, mit welchem Personal sie gegen einen antreten. Dennoch haben sie ein Grundgerüst, an dem man sich orientieren kann."

Kiene geht optimistisch in dieses weitere richtungsweisende Spiel: "Wir wollen nach dem Sieg gegen Balingen nachlegen und auch in Mainz punkten", so die Vorgabe. Bis zur Winterpause hat Kassel noch vier Spiele im Kalender stehen, in denen so schnell wie möglich der Abstand nach unten vergrößert werden soll. "Dann wollen wir neue Akzente setzen und in der Rückrunde so gefestigt sein, dass wir nochmal angreifen können", plant Kiene, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat.

Oliver Zehe

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