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Keller: "Dieser Weg kann der steinigere sein"

DFB-Präsident verteidigt den Umbruch

Keller: "Dieser Weg kann der steinigere sein"

"Habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt": DFB-Präsident Fritz Keller.

"Habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt": DFB-Präsident Fritz Keller. imago images

Eine erste Aufarbeitung des fußballerischen Horrortrips nach Sevilla hat beim DFB bereits stattgefunden. Die historische 0:6-Schmach der Nationalmannschaft in Spanien ändert aber vorerst nichts an der Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw.

Allerdings sah sich Präsident Keller tags darauf doch in der Pflicht, sich in einem kurzen Statement öffentlich zu erklären. "Wir haben gestern in Sevilla einen schwarzen Abend erlebt, der wehgetan hat. Den Zuschauern zuhause, mir, dem Trainer, den Spielern", sagt Keller. "Ich war nach Abpfiff in der Kabine und habe die maßlose Enttäuschung aller gespürt."

Keller: "Unsere junge Mannschaft kann an diesem herben Rückschlag wachsen"

Keller berichtet aber auch, dass er bei den Spielern bereits den Willen gespürt habe, den Eindruck vom Dienstagabend wieder zu korrigieren. Damit verbindet er zugleich die Hoffnung: "Unsere junge Mannschaft kann an diesem herben Rückschlag wachsen, wenn dieses Spiel, in dem nicht nur Herz und Leidenschaft gefehlt haben, gründlich analysiert und die nötigen Folgerungen daraus gezogen werden. Das Potenzial hat sie."

Doch wie könnten diese Schlussfolgerungen aussehen? Am eingeschlagenen Weg - der ohne Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller begangen werden soll - hegt der 63-Jährige keinerlei Zweifel: "Wir haben uns bewusst entschieden, den Umbruch mit vielen neuen und jungen Spielern mit Perspektive zu vollziehen. Dieser Weg kann, wie man gestern gesehen hat, der steinigere sein und auch zu schmerzhaften Niederlagen führen. Aber auch wenn wir uns alle gewünscht haben, anders aus diesem schwierigen, bis dahin dennoch eigentlich erfolgreichen Länderspieljahr zu gehen, besteht unsere Herausforderung weiterhin darin, eine starke Mannschaft zu formen für die nächsten drei großen Turniere: die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die WM 2022 und die EM im eigenen Land 2024."

Bereits nach dem Spiel hatte sich Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff sowohl zum eingeschlagenen Weg als auch Trainer Löw bekannt.

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