Südwest

Offenbach steigert sich im Derby - Ulm holt spät einen Punkt

Regionalliga Südwest - 4. Spieltag

Offenbach steigert sich im Derby - Ulm holt spät einen Punkt gegen Worms

Auf ihn war bei Kickers Offenbach Verlass: Dominik Wanner (Nummer 20) erzielte zwei Tore gegen den FSV Frankfurt.

Auf ihn war bei Kickers Offenbach Verlass: Dominik Wanner (Nummer 20) erzielte zwei Tore gegen den FSV Frankfurt. IMAGO/Hartenfelser

Irgendwann musste es mal passieren: Torwart Ortag und sein SSV Ulm 1846 kassierten gegen Wormatia Worms ihre ersten Gegentore der Saison. Der Sonntag begann für die Spatzen aber erstmal gewohnt erfreulich: Röser kam in der 12. Minute mit dem Fuß an eine Flanke und traf per Bogenlampe zur frühen Führung. Hannemann hätte elf Minuten später fast erhöht, doch der Ball ging an die Latte. Die Gäste waren jedoch keinesfalls chancenlos, und so war es verdient, dass Sommer nach einem flachen Zuspiel von Fischer die weiße Weste des SSV zum ersten Mal befleckte (39.).

Der zweite Durchgang war erst knapp über zwei Minuten alt, da rettete erneut die Querstange für Worms, diesmal bei einem Schuss von Allgeier. Kurz darauf pendelte Sommer zwischen fußballerischem Himmel und Hölle: Erst scheiterte auch er am Aluminium, doch in der 54. Minute sah ihn Hache bei einem Konter und der 30-Jährige schob zu seinem zweiten Treffer ein. Mit einem starken Cymer im Tor hielt der Aufsteiger lange die Führung, doch in der Nachspielzeit war es dann doch passiert: Eine weite Flanke tropfte Verteidiger Smith auf die Brust, von dort sprang der Ball zu De Sousa Oelsner, der volley das Netz zittern ließ. Sicher ein Freudenmoment für den Spitzenreiter, doch der hätte sich generell wohl etwas mehr gegen das aktuelle Kellerkind ausgerechnet.

Wanner trifft in wilder Phase

Hinter den Erwartungen ist bislang Kickers Offenbach geblieben. Zumindest konnte die Elf von Trainer Alexander Schmidt gegen den FSV Frankfurt auch ihr zweites Heimspiel gewinnen, während auswärts bisher nichts zu holen war. Die Meßlatte liegt zugegebenermaßen hoch, doch wie ein Aufstiegsfavorit spielte der OFC zunächst nicht. Aber immerhin stimmte die Chancenverwertung. Mit der ersten richtig dicken Gelegenheit überwand Wanner nach 28 Minuten FSV-Keeper Bremer per Kopf zur Führung. Jopek hatte seinen Teamkollegen mit einem Chipball in Szene gesetzt. Knappe 180 Sekunden konnten die 6735 Zuschauer - mal von den knapp 200 mitgereisten Fans aus Bornheim abgesehen - in diesem Glücksgefühl schwelgen. Dann köpfte Azaouagh eine scharf getretene Ecke zum Ausgleich ein. Erneut vergingen keine drei Minuten, da führten die Gastgeber erneut. Auch diesmal war Wanner der Torschütze, in dieser Szene spitzelte er eine Flanke von Garcia über die Linie (35.).

Spätestens mit diesem Doppelschlag zeigte Offenbach, warum es oben mitspielen will. Die Frankfurter hatten nicht mehr viel auf dem Chancenzettel, allenfalls ein Schuss von Peters, den Richter in der 63. Minute über die Latte lenkte, war eine Erwähnung wert. Sechs Minuten später ging Awassi im eigenen Strafraum mit der Hand zum Ball, den fälligen Elfmeter versenkte Jopek zum 3:1 im Tor. So sehr die Gäste auch alles versuchten, es blieb viel zu oft Stückwerk und so durfte der OFC einen verdienten Heimdreier feiern.

Verrückte Nachspielzeit in Homburg

Die vor dem Spieltag beiden schärfsten Ulm-Verfolger, FC 08 Homburg und VfR Aalen, trafen sich derweil zum direkten Duell. Beide hatten nach ihren vorherigen Niederlagen etwas gutzumachen. Doch als die reguläre Spielzeit beendet war, standen alle Zeichen auf torlosem Remis. Zwei Alu-Treffer für Homburg und einer für Aalen bewiesen zwar, dass beiden Teams offensiv einiges eingefallen war, doch mehr als eine Randnotiz war das nicht. Aber dann kam die Nachspielzeit: Homburgs Matuwila schlug die Kugel nochmal nach vorne, Ristl verlängerte und auf einmal war Hummel frei durch und besaß sogar die Courage, noch Gästetorwart Witte zu umspielen, bevor er den Ball ins Tor schob. Die Saarländer schossen sogar noch einen, Perdedaj servierte nach einem Konter für Plattenhardt, der machte den Deckel endgültig drauf (90.+5). 

Homburg bleibt damit Zweiter und schüttelt Aalen etwas ab, dafür ist der 1. FSV Mainz 05 II neuer Tabellennachbar des FCH. Gegen den Bahlinger SC ging es am Sonntag gleich voll zur Sache. Mizuta brachte die Mainzer U 23 in der 5. Minute nach Hereingabe von Curci in Führung, starke Bahlinger glichen zwei Minuten später durch einen Köbele-Kopfball aus. Der BSC präsentierte sich vor allem im ersten Durchgang gut organisiert und machte es den technisch besseren Nullfünfern dadurch schwer, in entscheidende Räume vorzudringen. Nach Wiederanpfiff brachte der FSV mehr Angriffe durch, in der 75. Minute erreichte eine Jung-Hereingabe im Rückraum Schmidt, der den Siegtreffer markierte.

Blitzstart des TSV Steinbach Haiger

Drei Partien standen am Samstag an. Mit frischen Rückenwind ging der TSV Steinbach Haiger nach dem jüngsten 5:0-Kantersieg beim Bahlinger SC ins Spiel gegen Eintracht Trier. Und die Gastgeber legten einen Blitzstart durch Güclü hin, der bereits in den ersten 60 Sekunden das lange Eck erfolgreich anvisierte. Der SVE löste sich aber aus der frühen Umklammerung und kam selbst zu Chancen. Es dauerte allerdings bis kurz nach der Pause, bis die Gäste zum Ausgleich kamen. Debrah behauptete den Ball an der Grundlinie und traf aus spitzem Winkel (47.). Hinten präsentierte sich die Eintracht aber anfällig. Nur fünf Minuten später war Güclü zum zweiten Mal zur Stelle. Er nickte nach einem Freistoß ein. In der 75. Minute gehörte Breitfelder dann die Lufthoheit, der mit seinem Kopfball für die Entscheidung sorgte. Elf Minuten später legte auch er noch seinen zweiten Treffer zum 4:1-Endstand nach.

Außerdem kam es zum Profireserve-Duell zwischen dem VfB Stuttgart II und der TSG Hoffenheim II. Letztere lag bereits nach fünf Minuten durch Conte (3.) und Asllani (5.) mit 2:0 in Führung. Der VfB zeigte sich vom frühen Doppelschlag aber wenig geschockt und glich nach 27 Minuten durch einen Boziaris-Doppelpack bereits wieder aus (14., 27.). Im zweiten Durchgang drehte die Heimelf die Partie durch Kapp (65.). Aber auch die Stuttgarter schafften es nicht, ihren Vorsprung zu verteidigen. Asllani fand mit seinem zweiten Treffer prompt die richtige Antwort (72.). Dabei blieb es auch.

Die TSG Balingen bekam es mit der SG Barockstadt zu tun und tat sich gegen den Aufsteiger im ersten Durchgang schwer. Fulda gehörten die ersten Chancen, die größte hatte Pfalz, der nach Zuspiel Hillmanns aber nur den Pfosten anvisierte. Die SGB war das bessere Team in den ersten 45 Minuten, Balingen strahlte nur wenig Gefahr aus. Das änderte sich allerdings nach Wiederbeginn. Fuldas Keeper Wolf stand nun immer wieder im Mittelpunkt, hielt seine Kiste aber glänzend sauber. Bei der besten Gelegenheit der Heimelf wäre aber auch er machtlos gewesen. Eisele, der am zweiten Pfosten lauerte, schaffte es nicht, einen Eckball, der quer durch den Fünfer flutschte, im leeren Kasten unterzubringen. Von Fulda kam offensiv nur noch wenig in Hälfte zwei. Der eingewechselte Neuzugang Siakam versuchte sein Glück kurz vor Schluss noch einmal, allerdings war Binanzer auf der Hut. Endstand: 0:0.

Kassel lässt Chancen ungenutzt

Hessen Kassel war vor dem Spieltag das einzige sieglose Team der Liga, das wollte das Schlusslicht am Freitagabend zum Auftakt gegen den SGV Freiberg unbedingt ändern. Und tatsächlich, die Nordhessen zeigten eine gute erste Halbzeit, der die Belohnung allerdings versagt blieb. In der 10. Minute schoss Rakk an die Latte, knapp zehn Minuten später war Jones frei durch, doch SGV-Torwart Heimann parierte mit einer Fußabwehr.

Die Heimelf blieb auch im zweiten Durchgang tonangebend, ließ hinten aber auch einige Lücken. Die dickste Chance hatte Freiberg in der 85. Minute, als Sökler den Ball aus fünf Metern nicht am in dieser Szene unsicheren KSV-Torwart Gröteke vorbei brachte. Nachdem Iksal in der Nachspielzeit einen Abpraller neben das Gäste-Tor setzte, war endgültig klar, dass Kassel weiter auf den ersten Sieg warten muss.

Die zweite Freitagspartie zwischen dem FC-Astoria Walldorf und dem FC Rot-Weiß Koblenz (9.) musste hingegen kurzfristig abgesagt werden, da Starkregen den Platz zu stark in Mitleidenschaft gezogen hatte.

stw/dw

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