DFB-Pokal

Kehl nach dem Pokalsieg in Bochum: "Mit uns ist zu rechnen"

Dortmunds neue Widerstandskraft ist zu groß für Bochum

Kehl: "Mit uns ist zu rechnen"

Sehr zufrieden nach dem Pokal-Spiel in Bochum: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Sehr zufrieden nach dem Pokal-Spiel in Bochum: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. IMAGO/Kirchner-Media

Flutlichtspiele an der Castroper Straße - das ist auch im Jahr 2023 noch immer etwas Besonderes. Erst recht, wenn der heimische VfL Bochum auch noch auf den Nachbarn aus Dortmund trifft. Dann kribbelt es, dann liegt Spannung in der Luft - und dann fliegen manchmal auch noch im Februar Silvesterraketen in die Luft. Genau so war es auch am Mittwochabend, als 26.000 Fans beider Klubs ins ehemalige Ruhrstadion pilgerten, um einem von beiden Trainern angekündigten Pokalfight beizuwohnen. Und VfL-Coach Thomas Letsch und sein Dortmunder Kollegen Edin Terzic hatten vorab nicht zu viel versprochen.

Die Partie bot einen hohen Unterhaltungswert, reichlich Kurioses und Spannung bis zum Schlusspfiff, bei dem die Spieler des BVB erschöpft die Arme in den Himmel streckten. Der 2:1-Erfolg durch Tore von Emre Can (45.+1) und Marco Reus (70.) sicherte den Schwarz-Gelben den Einzug ins Viertelfinale. Bis dahin allerdings war es ein weiter Weg - nicht nur wegen eines unberechtigten Handelfmeters, den Bochums Kevin Stöger zum zwischenzeitlichen Ausgleich (64.) verwandelt hatte.

"Das war der Fight, den wir erwartet haben", urteilte Sportdirektor Sebastian Kehl und hinterließ einen zufriedenen Eindruck. Denn mit Ausnahme der Minuten nach dem Seitenwechsel, als der BVB auch aufgrund einer nötig gewordenen Umstellung in der Viererkette - Niklas Süle ging für den leicht an der Schulter verletzten Marius Wolf auf die Rechtsverteidigerposition, Mats Hummels auf die rechte, der einwechselte Nico Schlotterbeck auf die linke Innenverteidigerposition - arg ins Schwimmen geraten war, überzeugten die Borussen abermals in Teildisziplinen, für die sie in den vergangenen Jahren eher nicht bekannt waren.

Wir können mit erhobenem Haupt gehen.

VfL-Coach Thomas Letsch

Sie arbeiteten auf dem holprigen Rasen regelrecht Fußball, schmissen sich mit Verve in die Zweikämpfe, bewiesen Widerstandskraft und Steh-Auf-Qualitäten - gegen einen Gegner, der ihnen seinerseits mit hoher Intensität und Unnachgiebigkeit alles abverlangte. "Wir können mit erhobenem Haupt gehen", sagte VfL-Coach Letsch. Das sahen auch die Fans der Bochumer so, die ihrem Team tröstenden Applaus spendeten.

Nicht die beste Ausgangslage für Bochum vor dem Gang nach München

Der Bochumer Blick ging dann auch schnell voraus, auf das kommende Spiel, das der VfL beim FC Bayern München bestreiten muss. "Müde Bochumer gegen ausgeruhte Münchner", unkte Letsch, das sei nicht die beste Ausgangslage für sein Team. Die Herangehensweise aber werde sich nicht ändern. Sein Team werde auch beim FC Bayern versuchen, dem Favoriten das Leben schwer zu machen. Die Dortmunder hörten das besonders gern, bevor sie sich auf die kurze Rückfahrt machten. Sie sind noch in allen Wettbewerben dabei - und das durchaus aussichtsreich. "Mit uns", bilanzierte Kehl am Mittwoch, "ist zu rechnen."

Matthias Dersch

Eine 2 und eine 5: Die kicker-Noten zu Bochum gegen Dortmund