Vor 14 Tagen, beim 4:4 in Regensburg, hatte sich die Hansa-Abwehr schlecht präsentiert. Seitdem geht in Rostock Sicherheit vor. Beim 2:0-Auswärtssieg gegen Mainz II fruchteten die taktischen Umstellungen von Trainer Vollmann. Am Samstag im Heimspiel gegen Halle jedoch ging der Schuss nach hinten los. Die Gastgeber präsentierten sich harm- und hilflos und erarbeiteten sich nicht eine echte Torchance. "Wir haben zu viele individuelle Fehler im Spielaufbau und uns fehlt die nötige Durchschlagskraft in der Offensive", bilanzierte der Coach.
Die erschreckende Heimbilanz - noch kein Sieg im Kalenderjahr 2014 in 14 Partien - nagt am Nervenkostüm. Individuelle Patzer bringen die Norddeutschen auf die Verliererstraße. Gegen Halle verschätzte sich Torhüter Jörg Hahnel bei einem Freistoß von Gogia - 0:1. "Normalerweise halte ich zehn von elf solchen Bällen. Leider hat es diesmal nicht geklappt", nahm der Keeper den Fehler auf seine Kappe. Ein schnelles Ende der Misere scheint nicht in Sicht. "Ich glaube nicht, dass hier einer einen Schalter hat und ihn gleich umlegen kann", meint Hahnel.
Hansa vor schweren Aufgaben
Die Mannschaft ist verunsichert, die taktische Ausrichtung noch nicht ausgegoren - Vollmann muss an mehreren Schrauben drehen. Vom Ziel, oben mitzuspielen, redet keiner mehr. Verteidiger Steven Ruprecht, der mit starken Rettungstaten Schlimmeres verhinderte, sieht "harten Wochen" entgegen. "Wir sollten sehen, dass wir so schnell wie möglich vierzig Punkte holen, um in ruhiges Fahrwasser zu kommen."
Die nächsten beide Spiele werden für die "Ostsee-Kogge" sicher nicht leichter. Am Sonntag wartet mit dem drittplatzierten Chemnitzer FC eine der Topmannschaften der 3. Liga auf die Truppe von Vollmann. Hier bedarf es einer anderen Einstellung seiner Mannen. Das Gute an dieser Begegnung ist, dass sie auswärts stattfindet. In der laufenden Spielzeit ging Hansa dabei erst einmal als Verlierer vom Platz. Danach empfangen die Rostocker den widererstarkten Zweitliga-Absteiger aus Bielefeld.