Kaum jemand hätte wohl damit gerechnet, dass Argentinien vor dem abschließenden dritten Vorrundenspiel gegen Katar nur einen Punkt vorweisen würde - und somit zum Siegen verdammt war, sollte ein blamables Ausscheiden in der Gruppe vermieden werden.
Coach Lionel Scaloni stellte das System dafür extra um, die Albiceleste agierte in einem 4-4-2 mit Messi auf der Zehn - vorne stürmten Martinez und Aguero. Die Südamerikaner waren gegen die international weitgehend unbekannten, allerdings auch unberechenbaren Kataris klar favorisiert und wurden dieser Rolle dann auch rasch gerecht.
Die Araber erwischten einen desolaten Start, erlaubten sich sehr früh im Spiel gleich zwei kapitale Schnitzer in der eigenen Abwehr - den Fehlpass von Al-Rawi, es war der zweite Bock, verwertete Martinez eiskalt zum 1:0 (4.). Der Rückstand half Katar wenig, die anfängliche Nervosität einzudämmen.
Argentinien blieb am Drücker und strahlte mehr Torgefahr aus, wurde aber im weiteren Verlauf lange nicht mehr wirklich gefährlich. Katar indes wurde lebhafter, gestaltete die Partie etwas offener, ohne dabei aber selbst wirklich gefährlich zu werden. Weil Otamendi (39.) und Aguero sowie de Paul bei einer Doppelchance (40.) kein Glück hatten und auf der Gegenseite ein satter Freistoß von Al-Rawi nur an den linken Pfosten klatschte (45.+1), ging es mit dem knappen Vorsprung in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff spielte Katar mutig mit und machte den Argentiniern das Leben keineswegs leicht. Die Partie an sich war allerdings recht höhepunktarm und plätscherte über weite Strecken vor sich hin. Nach einer Stunde nahm das Duell jedoch wieder Fahrt auf - und Argentinien kam zu Chancen, namentlich durch Aguero. Der 31-Jährige hätte mehrfach das zweite Tor erzielen können, wenn nicht gar müssen, allerdings wurde er entweder geblockt (60.) oder Schlussmann Al-Sheeb war im Weg (62./65.).
Je mehr die Zeit verrann, desto mehr stieg die Anspannung. Argentinien führte zwar, das aber nur mit einem Tor und so blieb es ein Spiel auf Messers Schneide - ein einziger Treffer der Kataris hätte den K.o. bedeuten können. Um es vorwegzunehmen, das geschah nicht, vielmehr schlug Aguero in der Schlussphase doch noch einmal mit einem präzisen Diagonalschuss aus elf Metern zu und markierte den 2:0-Endstand. So blieb die Erkenntnis, dass Katar vorne trotz aller Bemühungen schlicht zu harmlos war, sodass Messi & Co letzten Endes mit einem mühevollen Arbeitssieg weiterzogen.