Südwest

Hessen Kassel düpiert Steinbach

Regionalliga Südwest, 13. Spieltag

Kassel düpiert Steinbach - Aalen ringt Trier nieder - Walldorf mit Last-Minute-Sieg

Big Points im Abstiegskampf: Hessen Kassel besiegt den Tabellenzweiten Steinbach Haiger mit 2:0.

Big Points im Abstiegskampf: Hessen Kassel besiegt den Tabellenzweiten Steinbach Haiger mit 2:0. IMAGO/Hartenfelser

Das wäre sie gewesen, die Chance für den Zweiten TSV Steinbach Haiger, in der Tabelle zum erstmals bezwungenen Primus SSV Ulm aufzuschließen. Statt drei Punkten setzte es für den Top-Verfolger am Samstagnachmittag eine eher peinliche 0:2-Niederlage beim Tabellenvorletzten Hessen Kassel.

Einige der rund 1400 Zuschauer im Auestadion hatten sich dabei sicherlich etwas verwundert die Augen gerieben, denn nahezu über die komplette Spieldauer spielte nur eine Mannschaft, und das war der KSV. Gegen den Ball agierte Kassel extrem gallig und schnürte der Steinbacher Hintermannschaft im eigenen Ballbesitz vor allem über die rechte Seite immer wieder Knoten in die Beine. Bereits nach acht Minuten wurde es zum ersten Mal richtig heiß im Gäste-Strafraum. Najjar jagte eine Hereingabe auf den zweiten Pfosten, wo Stendera angerauscht kam. Den wuchtigen Kopfball konnte ein Steinbacher gerade noch so von der Linie kratzen. Schon früh lag also die Führung in der Luft. In der 14. Minute war es dann schließlich so weit. Fischer setzte sich nach einem Einwurf über die rechte Seite durch und legte auf Vesco im Strafraum quer, der auf Jones zurückspielte. Freistehend vor dem Kasten hatte dieser leichtes Spiel. 

In der Folge versuchte Steinbach irgendwie den Fuß in die Tür zu bekommen, richtig zwingend wurde es allerdings auch bis weit in die zweite Hälfte hinein nur selten. Wenn Steinbach dann aber doch mal in die Gefahrenzone vordrang, wurde es brandgefährlich, so zum Beispiel in der 59. Minute als Güclu einen Schlenzer an den linken Innenpfosten setzte. Mit etwas Glück sprang der der Ball aus Sicht der Hausherren aber wieder zurück ins Spielfeld. Der wohl besten Phase der Gäste verpasste Kassel in der 67. Minute einen herben Dämpfer und sorgte zeitgleich für die Vorentscheidung. Mit einer tollen Balleroberung an der Strafraumkante leitete Springfeld das 2:0 selbst ein. Von rechts flankte Najjar wieder auf Springfeld, der den Ball über Ibrahim hinweg ins lange Eck köpfte. Dann war die Luft raus. Kassel brachte das 2:0 souverän über die Zeit und feierte drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf.

Aalen beweist längeren Atem

Mitten im Abstiegskampf befanden sich vorab des 13. Spieltages auch der VfR Aalen und Eintracht Trier. Beide standen sich am Samstag im direkten Duell gegenüber. Während man in Aalen nach sieben sieglosen Partien einen Erfolg herbeisehnte, hatte sich der SVE zuletzt in der Liga akklimatisiert und holte aus den vergangenen fünf Begegnungen neun Zähler. Vor allem gegen die direkte Konkurrenz erledigte Trier seine Hausaufgaben bravourös. Gegen Aalen war für den Aufsteiger an diesem Nachmittag aber nichts zu holen. Lange sah es vor 1200 Zuschauern nach einer Punkteteilung aus. Aalen war zwar die aktivere Mannschaft, auf Seitz' Lupfertor in der 20. Spielminute fand Trier aber nach etwas mehr als einer Stunde die passende Antwort und kam durch König etwas aus dem Nichts zum Ausgleich. Aalen wollte sich mit dem Punkt nicht zufriedengeben und drängte auf die erneute Führung. Trier warf sich mit allen Mitteln dazwischen und rannte sich die Beine müde. Völlig entkräftet brach das Abwehrbollwerk der Gäste kurz vor Schluss in sich zusammen. Erst drückte Just den Ball nach einer Ecke unter die Latte, kurz vor Schluss machte Kundruweit gegen aufgerückte Gäste dann endgültig den Deckel drauf (90.).

Ganz unten im Keller tritt RW Koblenz weiter auf der Stelle. Gegen Aufsteiger Barockstadt lag man ganze sechs Minuten in Führung und spielte letztlich 1:1, zu wenig um ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf zu setzen. Den Führungstreffer von Töpken (39.) egalisierte der Aufsteiger noch vor der Pause durch Pomnitz (45.). Mit mageren sechs Punkten trägt Koblenz weiterhin die rote Laterne.

Durch einen Last-Minute-Sieg gegen die Profi-Reserve des VfB Stuttgart ist das rettende Ufer für den FC-Astoria Walldorf wieder in greifbare Nähe gerückt. Es war wahrlich kein Fußball-Leckerbissen, den die beiden Teams an diesem Nachmittag auf den Rasen zauberten. In einem Spiel, das vor allem von einer taktischen Handschrift geprägt war, hätte sich wohl niemand über eine torlose Punkteteilung beschwert. Quasi mit einer der letzten Aktionen herrschte plötzlich ein Durcheinander im Stuttgarter Strafraum, und Walldorf bekam einen Strafstoß zugesprochen. Carl avancierte zum Matchwinner und verwandelte zum 1:0-Endstand.

In den letzten beiden Partien des Samstags gab der SGV Freiberg einen sichergeglaubten Sieg aus der Hand. Bis kurz vor Schluss lag die Mannschaft von Ramon Gehrmann im Aufsteiger-Duell gegen die Wormatia Worms mit 2:0 in Führung. Ein Doppelschlag der Gäste durch Loechelt (83.) und Lorenzen (85.) trübte die Gemüter der Hausherren nach Abpfiff. Die Profi-Reserve der TSG Hoffenheim II setzte sich zeitgleich gegen den FSV Frankfurt durch und schiebt sich in der Tabelle um einen Platz nach vorne auf Rang acht.

Offenbach bezwingt den Primus

Am Freitagabend wurde in der Regionalliga Südwest der 13. Spieltag eingeläutet. Die Kickers Offenbach hatten Spitzenreiter Ulm zu Gast, während zeitgleich der FC 08 Homburg die Mainzer U 23 zum Verfolgerduell empfing.

Der OFC knüpfte dabei an die Leistung der Vorwoche an, stresste Ulm immer wieder und ging in der 14. Minute nach einem Eckball in Führung. Derflinger kam an den Ball, drehte sich und hämmerte ihn mithilfe der Latte ins Tor. Beide Teams gingen ein hohes Tempo, erspielten sich immer wieder Gelegenheiten. Zur Pause blieb es aber bei der knappen Offenbacher Führung. Nach dem Seitenwechsel verteidigte die Parlatan-Elf kompakt, Ulm agierte über große Teile ideenlos. Besser machten es die Gastgeber. Wanner schickte Bozic steil, der stellte auf 2:0 (70.). Gegen Ende der Partie versuchte Ulm den Druck nochmals zu erhöhen. Wanner beseitigte sechs Minuten vor dem Schlusspfiff mit dem 3:0 allerdings die Restzweifel. Hannemann gelang für den SSV noch der Ehrentreffer (88.), an der ersten Saisonniederlage des Tabellenführer änderte dies aber nichts mehr.

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Auch im dritten Top-Spiel-Anlauf in Folge gelang dem FC 08 Homburg nichts Zählbares. Die Partie gegen den 1. FSV Mainz II startete denkbar schlecht für die Gastgeber. Heilig wusste sich nach einem Steilpass auf Schmidt nur noch mit einer Notbremse zu helfen, gespielt waren da noch nicht mal 180 Sekunden. In Überzahl agierte Mainz clever, lauerte auf seine Chance. Die kam in der 25. Minute, als Burgzorg nach einem schnell vorgetragenen Angriff abgefälscht zur Führung traf. Kurz vor der Pause hatten die Homburger dann auch noch Pech. Hoffmanns Abschluss sprang vom Innenpfosten zurück ins Feld. Ansonsten spielten es die Gäste ausgebufft. Mizuta schickte Burgzorg, der erhöhte mit seinem zweiten Treffer nach der Pause auf 2:0 (54.). Zu Gute muss man den Gastgebern halten, dass sie sich nicht aufgaben, aber auch vor dem Tor glücklos waren. Nach 67 Minuten war die Messe dann gelesen. Mamutovic hatte an der Strafraumkante zu viel Zeit und platzierte den Ball unhaltbar für Salfeld zum Endstand.

Im dritten Freitagabendspiel standen sich die TSG Balingen und der Bahlinger SC gegenüber. Ohne große Probleme behielt die TSG die Punkte bei sich. Ferdinand stellte per Doppelpack die Weichen (28., 34.), ehe Vogler mit dem Halbzeitpfiff sogar auf 3:0 erhöhte. Kurz nach Wiederbeginn legte Ramser das 4:0 nach (54.) und zerstörte damit jegliche Hoffnungen der Gäste, noch einmal ins Spiel zurückzufinden.

dw, luk