Bayern

Müller: "In Rain geht es nur als Team"

Sprachrohr und Konstante im Team

Kapitän Müller: "In Rain geht es nur, wenn man als Team zusammenhält"

Seit 2016 in Rain/Lech: Kapitän Stefan Müller

Seit 2016 in Rain/Lech: Kapitän Stefan Müller IMAGO/Beautiful Sports

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Stefan Müller ist froh, dass es wieder losgeht. Endlich wieder auf dem Platz kicken und nicht nur Laufeinheiten absolvieren, betont er. Der Kapitän des TSV Rain/Lech weiß: "Die Vorbereitung ist nicht schön, aber wichtig." Auch für den Gemeinschaftssinn und das Zusammenspiel der Mannschaft.

Um eine solche zu werden, war in den vergangenen Monaten viel Arbeit vonnöten. Denn im Sommer war nahezu der halbe Kader ausgetauscht worden und das Team musste sich erst einmal finden, um ein eingeschworener Haufen zu werden. Dazu kam mit Martin Weng ein neuer Trainer. "Der Umbruch war schwierig", betont Müller. "Das ganze Team musste zusammenwachsen. Das ist eine konstante Entwicklung, jetzt stehen wir ganz ordentlich da", verweist Müller auf die vergangenen Monate, aus denen vor der Pause Tabellenrang 13 resultierte.

Schon sieben Cheftrainer erlebt

Eine ordentliche Platzierung - bedenkt man, dass auf seinen Schultern und auf denen seines Bruders, Spieler-Co-Trainer Johannes Müller, nach dem Umbruch im Sommer noch mehr Verantwortung gelegen hatte. Es ist also keine Frage, dass die Wertschätzung im Klub für das Brüdergespann groß ist. "Leitfiguren in jeder Beziehung" nennt Geschäftsführer Alexander Schroder die beiden. Als Kapitän ist Stefan das Sprachrohr der Mannschaft und eine Konstante im Team, die nach dem Umbruch wichtig war und es auch zukünftig sein wird.

Wie bedeutend, das zeigte bereits die Vergangenheit. Beim TSV Rain herrschte in den letzten Jahren des Öfteren große Unruhe - insbesondere auf der Trainerposition. So erlebte der 32-Jährige bereits sieben Übungsleiter - kurze Interimslösungen nicht mitgezählt -, seit er 2016 vom FC Ingolstadt II an den Lech gewechselt war. "Es ist einfacher, wenn man über längere Zeit nur einen Trainer hat", bekräftigt Müller und fügt an: "Der Spielstil ist klar, und es hilft bei der Planung. Aber es gab auch Gründe für die Wechsel. Daniel Schneider fehlte die Lizenz für die Liga, Alex Käs hatte die Chance beim DFB zu arbeiten. Das war für den Klub nicht leicht."

Im vergangenen Frühjahr war Müller als Ruhepol dann besonders gefordert, als der Vertrag des damaligen Trainers Christian Krzyzanowski nicht verlängert wurde und es deshalb viel Unmut zwischen Trainer und Verein gab. "In dieser Situation ist ein guter Zusammenhalt im Team wichtig. Damals wurde die schlechte Stimmung nach außen getragen. Wir haben versucht, uns nur aufs Sportliche zu fokussieren", erinnert er sich. Er habe damals auch die Mitspieler angerufen. "Ich habe ihnen gesagt, dass wir die schlechte Stimmung nicht an uns heranlassen wollen. Das ist die Aufgabe eines Kapitäns, die Leute zu motivieren und auch mal zu fragen, wie es ihnen geht."

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Die Bemühungen Müllers und seiner Teamkollegen, den Fokus auf das Sportliche zu legen, haben prompt Früchte getragen. Die Mannschaft spielte in der vergangenen Saison 2021/22 eine herausragende Frühjahrsrunde. Im Winter noch auf einem direkten Abstiegsplatz, schaffte das Team zwei Spieltage vor Saisonende den Klassenerhalt. "Damit hat keiner gerechnet. Du willst nicht absteigen und wirst am Ende für den Aufwand belohnt, das ist umso schöner", sagt der erfahrene Mittelfeldakteur. Für ihn war es eines der besten Erlebnisse in der Zeit beim TSV Rain gewesen - mit Wiederholungsbedarf.

Denn schon jetzt richtet sich sein Blick auf die wohl wichtigste Phase der aktuellen Restsaison. In den ersten vier Partien nach der Winterpause der Regionalliga warten mit Pipinsried, Heimstetten und Eichstätt gleich drei direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Dieser ist auch in dieser Runde das oberste Ziel des kleinen schwäbischen Klubs. Und Ruhepol Müller betont immer wieder: "In Rain geht es nur, wenn man als Team zusammenhält, sonst kann man in dieser Liga nichts ausrichten", sagt er deutlich. "So war es immer: Wenn ein einige nicht mitgezogen haben, sind wir untergegangen. Deshalb ist der Zusammenhalt immer unser Credo."

Stephanie Anton

Rekordspieler der RL Bayern

Platz Spieler aktueller Verein Spiele Tore von - bis
1 Aleksandro Petkovic TSV Buchbach 317 84 2012/13 - 2022/23
2 Sammy Ammari TSV Buchbach 258 67 2013/14 - 2022/23
3 Kevin Frey 1. FC Schweinfurt 258 67 2013/14 - 2022/23
4 Christian Brucia TSV Buchbach 215 21 2013/14 - 2022/23
5 Kristian Böhnlein 1. FC Schweinfurt 212 32 2012/13 - 2022/23
6 Stefan Müller TSV Rain/Lech 203 38 2012/13 - 2022/23

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