Ein Punkt hätte den Kanadiern schon gereicht, doch stattdessen machten die Gastgeber auf dem BMO Field in Toronto kurzen Prozess mit dem längst in der Finalrunde aus der Verlosung gefallenen Außenseiter Jamaika.
Die vom Engländer John Herdman trainierte Nation, die sich im Tableau stets auch vor den beiden großen und bekannten Fußballmannschaften aus den USA und Mexiko gehalten hatte, drückte den Gast vom Start weg hinten rein. Druckvoll, kreativ und auch mit zahlreichen Abschlüssen näherte sich Kanada stets dem Gehäuse von Blake an. Frühes Tor inklusive: Nach feinem Steckpass von Eustaquio war es Larin, der frei vor dem Kasten eiskalt zum 1:0 vollstreckte (13. Minute).
Der einzige Vorwurf, der dem Favoriten zu machen war: die Chancenverwertung war zu schlecht, allein Larin hätte gut und gern einen Dreierpack schnüren können. So aber dauerte es bis zur 44. Minute, ehe Buchanan die letzten Restzweifel in Sachen Weltmeisterschaftsteilnahme vertrieb. Mit gütiger Mithilfe des hochsteigenden Jamaikaners Mariappa, der den Ball direkt vor die Füße mit dem Kopf lenkte, kam der Offensivmann an die Kugel und drückte diese aus nächster Nähe zum 2:0 über die Linie (44.).
Auch ein ehemaliger St. Paulianer trifft und feiert
Die zweiten 45 Minuten verkamen im Tollhaus von Torono dann zum Schaulaufen - inklusive noch zweier i-Tüpfelchen auf diesem historischen Tag: Zunächst verarbeitete Hoilett, früher zwischen 2008 und 2009 für den FC St. Pauli aktiv (inzwischen FC Reading), verarbeitete den Ball links im Strafraum fein und vollendete aus einer fließenden Bewegung heraus lässig zum 3:0 ins rechte Eck (82.). Der Schlusspunkt gebührte dann Jamaikas Pechvogel Mariappa, der einen Querpass ohne Bedrängnis ins eigene Tor schoss (88.).
So stand ein 4:0 für Kanada zu Buche, wenngleich das Ergebnis auf der Anzeigetafel vollends egal war. Viel wichtiger: Mit diesem Dreier tütete die Nation die erste WM-Teilnahme seit 1986 (Vorrunden-Aus in Mexiko) ein - und darf sich nun auf die Winter-WM in Katar freuen.
Zum Thema: Diese Nationen sind bereits für die WM 2022 qualifiziert