Serienmeister Juve hatte im Duell mit Verfolger Sassuolo richtig Lust auf Fußball, auf schönen Fußball. Cristiano Ronaldo glänzte per Hackenzuspiel, Dybala verzückte das Juventus Stadium mit einem frechen Beinschuss. Doch die Gäste wählten offensichtlich eine andere Gangart, die nicht allzu viel mit Schönheit gemein hatte. Dafür war sie effektiv. Nach 7 Minuten klopfte Ronaldo erstmals an, später probierte es der für Pjanic spielende Can (19.), danach gab es für die Bianconeri kaum noch ein Durchkommen. Zwischenzeitlich kam Mandzukic rechts im Strafraum zum Abschluss, der erst von vereinten Verteidigerbeinen kurz vor der Linie entschärft werden konnte (25.). Juves Außenverteidiger und Stürmer blieben in den ersten 45 Minuten blass.
Fast ein Eigentor - Ronaldos Premiere
Die Gäste um den quirligen Boateng zeigten sich offensiv immer wieder fähig und gefährlich, die größte Gefahr übte Sassuolo-Verteidiger Lirola aber auf seinen eigenen Schlussmann aus. Nach einer Flanke von Cancelo prüfte er Consigli, der nicht mehr wirklich reagieren, die Kugel aber mit seinem Kinn abwehren konnte (39.).
Den zweiten Durchgang begann Juve bestimmter und konzentrierter. Die Turiner setzten sich am gegnerischen Strafraum fest, ehe es passierte: Nach einer Ecke klärte Ferrari einen Bonucci-Abschluss an den eigenen Torpfosten, den Abpraller staubte der auch gegen Sassuolo bis dato unglückliche Ronaldo zum 1:0 ab (50.). Der Jubel war groß, beim erleichterten Torschützen wie auch beim begeisterten Publikum. Und CR7 legte nach: Can führte den Ball in der Umschaltbewegung lange durch das Mittelfeld, dann bediente der Deutsche links den Portugiesen, der mit seinem linken Fuß ins lange Eck vollstreckte – 2:0 (65.).
Ehrentreffer und Armutszeugnis
Drei Zeigerumdrehungen später verpasste di Francesco aus spitzem Winkel den postwendenden Anschluss, kurz darauf packte Duncan aus 20 Metern die Brechstange aus - aber Szczesny war zur Stelle (76.). Ansonsten mussten die Gäste ihrer aufreibenden Spielweise aus der ersten Halbzeit Tribut zollen, Turin verwaltete die Führung souverän. Ronaldo gelang nach Costa-Flanke um ein Haar sein Hattrick (78.), ebenso machbar wäre es nur etwas später gewesen (82.).
Sassuolo gelang in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Babacar, der eine Flanke ins lange Eck köpfte, noch der Ehrentreffer (90.+1), ehe Costa ein Armutszeugnis der sportlichen Natur lieferte und jegliches Fair Play vermissen ließ: Erst setzte er zum Kopfstoß an, dann schlug er mit dem Ellbogen um sich und spuckte seinem Gegenüber ins Gesicht. Zunächst bekam er nur die Gelbe Karte gezeigt, nach einer Anmerkung des Videoassistenten revidierte der Unparteiische seine Entscheidung und stellte den Brasilianer vom Platz (90.+3). Dank Ronaldos Toren bleibt Juves Weste weiß: Vier Spiele, vier Siege, Tabellenführung.