Juve war mit der breiten Brust von sechs Siegen aus sechs Spielen in die Partie gegangen, doch schnell wurde klar: Nummer sieben würde alles andere als einfach werden. Neapel agierte von Beginn an furchtlos und schwungvoll und setzte die Bianconeri früh unter Druck. Bereits in der sechsten Minute klatschte ein Distanzschuss von Zielinski nur an den Pfosten (6.), kurze Zeit später belohnte sich Napoli dann für den couragierten Beginn. Bonucci wurde durch frühes Pressing zu einem haarsträubenden Fehlpass im Aufbauspiel gezwungen - und dann ging es ganz schnell. Allan steckte für Callejon durch, der auf Mertens querlegte und der Belgier musste nur noch einschieben - ein blitzsauberer Angriff zur Führung (10.).
Mandzukic gleicht aus, Juve dreht auf
Auf Seiten von Juventus lief viel über Cristiano Ronaldo. Der Portugiese gab zwei erste Warnschüsse aus der Distanz ab (9., 14.) und bereitete dann auch den Ausgleich für die Bianconeri mustergültig zu. Auf dem linken Flügel spielte CR7 Insigne schwindelig und flankte dann präzise auf Mandzukic, der sich im Kopfballduell mit Rui durchsetzte und das 1:1 markierte (27.). Beinahe hätte der amtierende Meister direkt nachgelegt, doch Ospina entschärfte Ronaldos Strafraum vom Strafraumeck, Chiellini wurde beim Nachsetzen von Koulibaly geblockt (29.). Kurz darauf setzte Can seinen Volleyschuss etwas zu hoch an (30.).
Neapel stand in dieser Phase gehörig unter Druck, konnte sich nur noch selten befreien und rettete sich mit einem 1:1 in die Pause - obwohl den Süditalienern in Person von Rui die letzte Möglichkeit des ersten Durchgangs gehörte (43.).
Doppelpack Mandzukic, dritter Assist Ronaldo - Juve obenauf
Auch nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst das gleiche Bild: Juve diktierte das Geschehen, Neapel bekam vor allem Ronaldo nicht in den Griff - und der Portugiese war auch am nächsten Treffer seiner Elf entscheidend beteiligt. Einen satten Distanzschuss des fünfmaligen Weltfußballers konnte Ospina nur noch an den Innenpfosten lenken, der Ball sprang vor die Füße von Mandzukic, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (49.). Napoli war gefordert und hatte durch Mertens eine gute Möglichkeit zum Ausgleich (57.), schwächte sich dann aber selbst: Der bereits verwarnte Rui stieg im Mittelfeld zu heftig gegen Dybala ein und musste mit Gelb-Rot vom Feld (58.).
Kurioserweise wachte Neapel ausgerechnet in Unterzahl auf und hatte nach einem herrlichen Spielzug durch Callejon die Großchance zum Ausgleich, der Spanier scheiterte aber an Szczesny (72.). Stattdessen entschied der Tabellenführer die Partie zu seinen Gunsten: Einen Eckball köpfte Ronaldo aufs lange Eck, wo Bonucci den Ball freistehend zum 3:1 über die Linie drückte (76.). Für Ronaldo war es die dritte Torvorlage des Tages. Was dem fünfmaligen Weltfußballer noch fehlte, war ein eigener Treffer. Den vergab CR7 in der Schlussphase gegen weit aufgerückte Süditaliener aber gleich dreifach trotz bester Position (78., 83., 90.+1).
Angesichts des Sieges über den ärgsten Verfolger sicherlich eine zu verschmerzende Tatsache, schließlich baute Juve den Vorsprung auf Napoli auf sechs Zähler aus und gestaltete auch das siebte Spiel der Serie A siegreich. Unter der Woche spielen beide Teams dann in der Champions League: Juve empfängt am Dienstag (18.55 Uhr) die Young Boys Bern, Neapel tritt am Mittwoch (21 Uhr) gegen Liverpool an.