Juve-Trainer Maurizio Sarri rotierte nach dem knappen 2:1 gegen Bologna in der Serie A am Samstag auf vier Positionen: Statt Buffon, Rabiot, Bernardeschi und Higuain (alle Bank) begannen Szczesny, Matuidi, Bentancur und Dybala.
Auch Lok-Trainer Yuri Semin entschied sich im Vergleich zum 2:0 bei Achmat Grosny in der russischen Premier Liga am Freitag zu vier Umstellungen. Für Zhivoglyadov, Magkeev, Kolomeytsev (alle Bank) und dem verletzten Djordjevic schickte Trainer Yuri Semin den ehemaligen Schalker - und wie Khedira auf Seiten von Turin Weltmeister von 2014 - Höwedes sowie Ignatiev, Krychowiak und Barinov aufs Feld.
Juventus fehlen Ideen - Miranchuk wuchtig
Gleich mit der ersten Torannäherung der Alten Dame wurde es gefährlich: Der Ex-Leverkusener Corluka lenkte einen Schuss von Dybala nur sehr knapp am eigenen Tor vorbei (2.). Juventus war in der Folge das klar überlegene Team, hatte jedoch große Mühe, zu klaren Abschlüssen zu kommen. Immer wieder brachten die im defensiven Zentrum eng stehenden Russen noch ein Abwehrbein dazwischen. Zudem fehlte es Juventus an Ideen und spielerischem Esprit. Gerade die offensiven Außenpositionen waren zu selten besetzt. Cristiano Ronaldo probierte es daher ab und an auf eigene Faust, konnte Guilherme mit mehreren Distanzschüssen aber nicht ernsthaft gefährden.
Champions League, Gruppe D
Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe Bonucci nach einem Freistoß per Kopf eine weitere klarere Gelegenheit für die Hausherren hatte (29.). Doch nach dem Gegenangriff der bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getretenen Moskauer stand es plötzlich 0:1: Der von Aleksey Miranchuk frei gespielte Joao Mario scheiterte noch an Szczesny, doch dessen Abwehr landete wieder bei Miranchuk, der wuchtig vollstreckte (30.). Juve war anschließend weiter bemüht, blieb jedoch weitgehend harmlos. Das vermeintliche 1:1 von Dybala in der 42. Minute erhielt keine Anerkennung, da Ronaldo schon in der Entstehung mit deutlich zu hohem Bein gegen Guilherme vorgegangen war. So blieb es bei der überraschenden Halbzeit-Führung für Lok.
Higuain bringt Schwung, Dybala macht die Tore
Nach der Pause brachte Sarri nach wenigen Minuten Higuain für Khedira und erhöhte damit das Risiko. Zunächst aber glich der Spielverlauf dem der ersten Hälfte. Juventus ließ den Ball zirkulieren, wurde jedoch nur selten gefährlich. Erst ab etwa der 70 Minute änderte sich dies, zumal den Russen nach und nach erkennbar die Kraft ausging. Higuain hatte per Schuss und Kopfball kurz nacheinander die beiden bis dahin besten Chancen nach der Pause (73., 75.).
Kurz darauf war es dann soweit: Cuadrado und Dybala konnten im Mittelfeld sehr ungestört kombinieren, ehe der Argentinier auch knapp vor dem Strafraum viel Platz hatte. Sein sehenswerter Schlenzer ließ Guilherme keine Abwehrchance (77.). Kurz darauf war des Spiel schon gedreht. Diesmal konnte der Lok-Keeper den ersten Schuss von Alex Sandro aus der Distanz noch parieren, doch gegen Dybalas Nachschuss war der Brasilianer mit russischem Pass schließlich machtlos - 2:1 (79.). Es war die Entscheidung zugunsten der Alten Dame, denn der Semin-Elf fehlte danach Esprit und Kraft, um noch einmal zu antworten.
Für Juventus geht es mit einem Auswärtsspiel in Lecce am Samstag weiter. Lok empfängt am Sonntag Spartak zum Derby, in dem es zum Wiedersehen von Höwedes und Domenico Tedesco kommt. In der Champions League kommt es am 6. November zum Rückspiel zwischen beiden Teams in Moskau.