Zum denkbar unglücklichsten Zeitpunkt hatte es Juventus Turin zuletzt mit einer Schwächephase und zugleich einer Welle von Verletzungen (Chiellini, Mandzukic, Douglas Costa, Dybala, Khedira ) erwischt. Die Konsequenz daraus: Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Ajax Amsterdam hatte es nur zu einem 1:1 erreicht, in der Serie A am 32. Spieltag war mit einem 1:2 bei SPAL Ferrara die erste Chance auf die vorzeitige Meisterschaft verspielt worden - und im Rückspiel in der Königsklasse hatte die favorisierte Alte Dame ein verdientes 1:2 gegen Ajax sowie das damit verbundene Aus geschluckt.
Florenz ist besser drin - und führt
Im Zuge der 33. Serie-A-Runde hatte es für Juve nun die erneute Chance auf die vorzeitige Meisterschaft gegeben, es ging gegen Erzrivale Florenz . Doch auch hier präsentierten sich die Bianconeri anfangs defensiv arg anfällig. Die Folge: Milenkovic schoss nach schnell vorgetragenem Angriff aus kurzer Distanz unter die Latte zum 1:0 ein (6.), Simeone traf zum 2:0, was allerdings zu Recht wegen Abseits schnell wieder zurückgenommen wurde (26.) - und der nimmermüde wie stets anschiebende Chiesa scheiterte mit seinem Pfund am rechten Pfosten (34.).
Alex Sandro meldet Juve zurück - Erneutes Pech für Chiesa
Von Cristiano Ronaldo (Distanzschuss in der 33. Minute) & Co. kam derweil wenig, trotzdem genügte dieses bisschen zum 1:1-Ausgleich: Nach Pjanic-Eckball nickte der am rechten, kurzen Pfosten postierte Alex Sandro gekonnt aus schwierigem Winkel ins rechte untere Eck ein (37.). Bei diesem Zwischenstand blieb es nach 45 Minuten - allerdings nur, weil Chiesa nochmals aus der Distanz am Aluminium scheiterte. Diesmal knallte die Kugel an die Latte (43.).
CR7 ist beim 2:1 beteiligt und läutet die Feierlichkeiten ein
Jubelfaust: Cristiano Ronaldo führte Juve mit zahlreichen Toren zum vorzeitigen Titel. imago
Mit Wiederbeginn und vielleicht nach klaren Worten von Trainer Massimiliano Allegri, der wohl im Amt bleiben darf , zeigte sich Juve druckvoller, spielerisch viel sicherer - und auch erfolgreicher: Cristiano Ronaldo schritt in den Strafraum und erzwang mit seinem scharfen Querpass quasi das Eigentor von Unglücksrabe Pezzella (53.). Mit diesem 2:1 war die Meisterschaft quasi in sicheren Tüchern, weil zu diesem Zeitpunkt selbst ein weiteres Gegentor nichts Dramatisches verursacht hätte.
Am Ende, als die Partie auch etwas dahinplätscherte und es eigentlich wenig Nennenswertes mehr gab, war eigentlich nur noch interessant zu beobachten, wie sich am Seitenrand einige Juve-Ersatzspieler bereits auf die Feierlichkeiten einstimmten. Denn es blieb beim 2:1 gegen Florenz, womit Juventus Turin zum achten Mal in Folge (Rekord in Europas Top-5-Ligen) und zum 35. Mal insgesamt italienischer Meister wurde - und das bereits fünf Spieltage vor Schluss.