Kaum einzufangen: Rückkehrer Essien (re.) bejubelt seinen Ausgleich kurz vor der Pause. picture alliance
Vor dem Duell gegen den Klub, den er von 2000 bis 2004 trainierte, plagten Claudio Ranieri Verletzungssorgen. So nahm er im Vergleich zum 0:1 im Hinspiel gleich vier Änderungen vor. Grygera, Marchisio, Iaquinta und Trezeguet begannen anstelle von Legrottaglie, Sissoko, Camoranesi und Amauri. Guus Hiddink änderte seine Startelf nach fünf Siegen in Folge nur auf einer Position. Für Kalou spielte Essien, der nach einem Kreuzbandriss am Samstag beim 2:0 in Coventry sein Comeback gefeiert hatte, neben Ballack und Lampard im Mittelfeld.
In einer temporeichen Anfangsphase suchte Juventus den direkten Weg nach vorne, hatte jedoch einen frühen Rückschlag zu verkraften, als Nedved verletzt vom Platz musste. Für ihn kam der frühere Münchner Salihamidzic. Chelsea ließ die Gastgeber kommen und machte die Räume eng. Juve tat sich schwer, ging durch eine herrliche Kombination aber doch in Führung: Iaquinta bediente mit der Hacke zu Trezeguet, der den Ball über die Chelsea-Abwehr zurück in den Lauf des Italiers hob. Frei vor Cech verwandelte dieser eiskalt (17.).
Champions League, Achtelfinale
Das Tor tat dem Spiel nicht gut, denn Juve wollte nicht ins offene Messer laufen und zog sich immer mehr zurück. Die Partie verflachte zusehends. Chelsea hatte zwar mehr Ballbesitz, agierte in der Offensive jedoch viel zu statisch. Erst eine Standardsituation brachte das Juve-Tor kurz vor der Pause erstmals in Gefahr: Nach Tiagos Handspiel zirkelte Drogba den Freistoß aus 22 Metern aufs rechte Eck. Buffon war zur Stelle, doch der Ball schien die Linie bereits überquert zu haben. Schiedsrichter Mallenco entschied auf Weiterspielen. Wenig später jubelte Chelsea dennoch: Lampards abgefälschter Schuss klatschte an die Latte, der heranstürmende Essien stocherte den Ball über die Linie! Die Minimalisten des FC Chelsea hatten wieder einmal zugeschlagen.
Vom Gegentreffer hatte sich Juventus auch nach der Pause noch nicht erholt. Von den Gastgebern war nun gar nichts mehr zu sehen, Chelsea hatte die Partie komplett im Griff, ohne selbst zu Torchancen zu gelangen. Erst ein Kopfball von Trezeguet, den Cech über die Latte lenkte, sorgte wieder für Gefahr (65.). Ab der 71. Minute musste Juventus dann auch noch in Unterzahl agieren. Chiellini, der zuvor für ein Foul an Ballack verwarnt worden war, sah nach hartem Einsteigen gegen Drogba die Ampelkarte.
Spannend wurde es trotzdem noch einmal. Bei einem Freistoß von del Piero riss der eingewechselte Belletti in der Mauer die Arme nach oben und blockte den Ball. Da das ganze im Strafraum passierte, gab es Elfmeter. Del Piero verwandelte sicher zum 2:1 (74.). Plötzlich war Juve wieder hellwach und drängte auf den dritten Treffer. Doch sieben Minuten vor dem Ende machte Drogba alle Hoffnung auf ein Weiterkommen zunichte, als er nach Hereingabe von Belletti zum 2:2 einschoss.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olimpico (Communale Torino) |
| Zuschauer | 27.319 (ausverkauft) |
Nach dem Aus in der Champions League muss sich die Ranieri-Elf nun auf den Liga-Alltag konzentrieren. Dort steht am Samstag ein Heimspiel gegen den FC Bologna an. Chelsea empfängt in der Premier League am gleichen Tag Manchester City.