Football

"Das war's!" Steelers-Rookie Harris kennt NFL-Regel nicht

Auch Detroits Igwebuike kennt sich nicht richtig aus

"Junge, das war's!" Steelers-Rookie Harris kennt eine NFL-Regel nicht

Starker Steelers-Rookie: Najee Jerome Harris.

Starker Steelers-Rookie: Najee Jerome Harris. imago images/Icon SMI

Das Spiel zwischen Pittsburgh und Detroit hatte für den neutralen Zuschauer ohnehin schon viel Ungläubiges parat, denn dem Anschein nach wollte wirklich kein Team gewinnen - Fehler über Fehler passierten gerade am Ende, sodass es zu einem 16:16-Remis kam. Das erste Unentschieden dieser NFL-Saison ward geboren.

Und es war zugleich auch das erste Unentschieden für Steelers-Rookie Najee Jerome Harris. Der 23-jährige Running Back nämlich, im diesjährigen Draft in der 1. Runde an 24. Stelle gezogen, kannte ganz offensichtlich die Regeln nicht. Denn als die Uhr der zehnminütigen Verlängerung abgelaufen war, machte sich Harris gedanklich auf weitere zehn Minuten bereit.

"Ich wusste einfach nicht, dass man in der NFL unentschieden spielen kann", so der sichtlich überraschte Liga-Neuling nach Spielschluss im Gespräch mit "ESPN". "In meinem Kopf bereitete ich mich schon wieder auf der Bank vor mit dem Satz: 'Also gut, noch ein weiteres Quarter zu gehen ...'". Doch dann sei jemand zu ihm gekommen, ein Mitspieler wohl, und sagte: "Junge, das war's! Das Spiel ist aus."

Zu seiner Verteidigung: Bis zuletzt hatte Harris ja noch College-Football gespielt, für die University of Alabama und die Crimson Tide. Und hier gelten die NCAA-Regeln, die erstens beiden Teams gleiche Chancen einräumen (in der NFL würde ein Touchdown für das zuerst am Ball seiende Team direkt den Sieg bedeuten) und zweitens bei fortlaufendem Gleichstand einfach weitere Verlängerungen nach sich ziehen.

"Ich stehe hier und denk mir ..."

Mit den NFL-Regularien nicht vertraut war an diesem Abend aber nicht nur Harris, auch sein Gegenüber von den Detroit Lions, Godwin Igwebuike (zweites NFL-Jahr), war sich nicht ganz sicher, warum am Ende bei 16:16 einfach ein Schlussstrich gezogen wurde. "Das ist doch Blödsinn", so der Läufer. "Ich stehe hier und denk mir, wie viele Verlängerungen wohl gespielt werden. Drei, zwei?"

Abfinden mussten sich jedenfalls alle Beteiligten mit dem ersten Remis dieser Regular Season - und das wäre auch in den gespielten 60 Minuten Football plus zehn Minuten Verlängerung absolut vermeidbar gewesen. Allein in der Overtime gaben die Lions erst den Ball schnell wieder her, ehe Pittsburgh ein Fumble unterlief. Dann unterlief Detroit eine Interception, die aber nicht zählte. So wurde am Ende ein Field Goal aus 48 Yards zum Sieg versucht, doch Kicker Ryan Santoso verschoss. In der Folge schenkten aber auch die Steelers ihren Ballbesitz wieder schnell her, ehe auch der Gast wieder nichts schaffte - und "Steel City" nochmals einen Fumble verursachte. Unglaublich!

Damit avancierte Pittsburgh zum ersten NFL-Team seit 2000, dem in einer Verlängerung (die damals noch 15 Minuten lang war) mehrere Fumbles passierte. Und: Die Steelers wurden erst das 16. Team seit 1978 mit mindestens zwei Turnovern in der Overtime.

mst

Piratenschiff, Beton, Dächer: Die Stadien der 32 NFL-Teams