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Brady verliert schon wieder - Dallas walzt Atlanta nieder

NFL, Week 10: Patriots feiern ihren neuen Heilsbringer Mac Jones

Brady und die Bucs verlieren schon wieder - Dallas walzt Atlanta nieder

Hatte mit seinen Bucs zu wenig Antworten auf ein freches und überzeugendes Washington: Tom Brady.

Hatte mit seinen Bucs zu wenig Antworten auf ein freches und überzeugendes Washington: Tom Brady. Getty Images

Buccaneers erholen sich nach schwachem Brady-Start nicht mehr

In der vergangenen Regular Season waren die Tampa Bay Buccaneers nach ihrer Bye-Week (Spieltag 13) unaufhaltsam unterwegs, hatten inklusive des Super Bowls alle Partien gewonnen. In dieser Saison aber taten sich die von Tom Brady angeführten Bucs in Washington (3:6) schwer - allen voran der siebenmalige NFL-Champion selbst. Brady brachte in der Anfangsphase nur zwei Pässe bei Mitspielern an, zwei weitere "angekommene" Zuspiele mutierten derweil zu Interceptions. Ein richtiger Fehlstart also, zumal früh im zweiten Quarter Washingtons Spielmacher Taylor Heinicke für 20 Yards seinen ersten Touchdown-Pass des Abends für DeAndre Carter zum 13:0 servierte.

Brady wäre aber nicht Brady, wenn er nach einem 0:13 beziehungsweise 6:16-Pausenrückstand aufstecken würde. Und so startete der 44-Jährige im dritten Viertel gleich mal mit einem TD-Pass auf Cameron Brate für sechs Yards durch (13:16). Und auch auf das zwischenzeitliche 13:23 der US-Hauptstädter antwortete "TB12" prompt mit einem feinen TD-Wurf auf Mike Evans (40 Yards).

Mehr sollte aber nicht mehr gehen für insgesamt nicht sehr griffig wirkende Profis aus Tampa Bay, die somit auf 6:3 in der Bilanz abfielen. Es fehlte insgesamt an Rhythmus, was von Washingtons Spielmacher Taylor Heinicke (256 Yards, ein Touchdown, keine Interception) mit seinen Kollegen eiskalt ausgenutzt wurde. Running Back Antonio Gibson machte mit seinem zweiten TD am Ende alles klar zum 29:19.

Die Patriots-Fans besingen Mac Jones - und Meyers

Eines der Topduelle der frühen NFL-Sonntagsspiele von Week 10 war der Vergleich zwischen den New England Patriots und den Cleveland Browns - dieser war zugleich eine Reise in die Vergangenheit für Pats-Mastermind Bill Belichick. Der sechsmalige Super-Bowl-Siegertrainer hatte die Browns schließlich einst zwischen 1991 und 1995 betreut, ehe er zu seiner Erfolgsstation nach New England gekommen war. Und: Das letzte Mal, als Cleveland ein Auswärtsspiel bei den Patriots gewonnen hatte, war 1992 - also als Belichick noch deren Head Coach war (0:6 war bis dato die Bilanz).

Schnell sollte feststehen, dass an diesem Spieltag ein 0:7 daraus werden würde, denn die gut in die neue Saison gestarteten Browns (nun 5:5) hatten in Foxboro rein gar nichts zu melden. Nach 60 Minuten Football feierten die Pats ein überdeutliches 45:7, allen voran bejubelten sie dabei Mac Jones. Der Rookie-Quarterback, der unter all den neuen Spielmachern in dieser Saison schon seit Wochen den besten Eindruck macht, avanciert mehr und mehr zur bärenstarken Langfristlösung New Englands. Der 23-Jährige brachte 19 von 23 Pässen für 198 Yards und drei Touchdowns an und konnte am Ende sogar noch etwas geschont werden. So kam Routinier Brian Hoyer (36) rein und durfte selbst noch beim vierten Sieg der Patriots (6:4) in Serie einen TD-Pass werfen.

Ebenfalls besonders an diesem Tag: Wide Receiver Jakobi Meyers erreichte im dritten NFL-Jahr und 39. Spiel seiner Karriere seinen ersten Touchdown. Kein Passempfänger zuvor hatte für seinen ersten Score so lange gebraucht, Meyers hatte schließlich schon mehr als 1500 Receiving Yards eingestrichen. Seine Premiere wurde ebenso wie Quarterback Mac Jones ausgiebig gefeiert, das ganze Team zelebrierte das. "Es ist super, wenn du so deutlich gewinnst", meinte hernach auch der deutsche Fullback Jakob Johnson bei "ProSieben MAXX".

Schauplatz Pittsburgh: Drama, Verlängerung, Regen - und noch mehr Drama

Auch ohne den kurzfristig mit dem Coronavirus infizierten Star-Quarterback "Big Ben" Roethlisberger gingen die Pittsburgh Steelers als klarer Favorit ins Duell mit den noch gänzlich ohne Sieg dastehenden Detroit Lions. Doch das Spiel sollte zunächst in die Verlängerung gehen - und dort wollte offenbar kein Team gewinnen, sodass es am Ende zu einem 16:16-Unentschieden kam.

Mike Tomlin

Dürfte mit dem Unentschieden gegen Detroit ganz und gar nicht zufrieden sein: Stellers-Trainer Mike Tomlin. Getty Images

Das lag vor allem daran, dass sowohl "Steel City" (0:8:1) als auch "Motor City" (5:3:1) mit krassen Fehlern nicht geizten. Pittsburgh zum Beispiel leistete sich in Person von Spielmacher Mason Rudolph (30/50 Pässe, 242 Yards, ein TD) eine Interception und dazu gleich drei Fumbles, von denen zwei an Detroit übergingen. In der äußerst regnerischen Overtime ließen die Lions, für die Quarterback Jared Goff angeschlagen spielte und nur zu 114 Yards kam (61 Yards davon im Zusammenspiel mit dem Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown), dann ein Field Goal zum Sieg aus. Am Ende stand das erste Remis dieser Saison und die Gewissheit, dass Detroit nicht mehr mit 0:17 dastehen kann.

Was war sonst noch los?

Titans halten Saints in Schach - Bills fahren Blowout-Sieg ein

Die Tennessee Titans haben sich knapp gegen die nicht aufgebenden New Orleans Saints (5:4) mit 23:21 durchgesetzt, die eigene Bilanz auf 8:2 verbessert und zugleich zum sechsten Mal in Serie gewonnen. Mann des Tages war dabei Quarterback Ryan Tannehill mit 213 Passing Yards sowie je einem Passing und einem Rushing Touchdown. Das war am Ende zu viel für immer wieder wehrhafte Gäste um Jameis-Winston-Vertreter Trevor Siemian (298 Yards, ein TD, keine Int.) und Running Back Mark Ingram (ein TD). Was ebenfalls erreicht wurde: Die Titans avancierten erst zum zweiten Team der NFL-Geschichte, das am Stück gegen fünf Play-off-Teams des Vorjahres gewann (Bills, Chiefs, Colts, Rams, Saints). Zuvor hatten das nur die Philadelphia Eagles 2003 geschafft.

Sehr wenig Probleme hatten die Buffalo Bills (6:3), die bei den New York Jets (2:7) äußerst klar mit 45:17 gewannen. Neben gleich vier Rushing Touchdowns von vier unterschiedlichen Spielern sowie einer guten Vorstellung von Spielmacher Josh Allen (366 Yards, zwei TDs, eine Int.) war vor allem auch die Mithilfe von Jets-Quarterback Mike White entscheidend. Der 26-Jährige leistete sich vier Interceptions.

Die texanische Dampfwalze rollt über Atlanta

Dass die Cowboys an diesem Spieltag hochmotiviert ans Werk gehen würden, davon war auszugehen nach der jüngsten 16:30-Überraschung gegen Denver. Mit so einer ersten Hälfte wie nun gegen die Falcons war aber auch nicht zu rechnen: Dallas zerlegte den Gast aus Atlanta nach allen Regeln der Kunst, führte durch die eigenen Offensivkünstler CeeDee Lamb und Ezekiel Elliott (je zwei TDs) überdeutlich mit 36:3 zur Pause. Zudem gelang der Defense gegen einen überforderten Angriff der bei 4:5 stehenden Gäste um Spielmacher Matt Ryan (nur 117 Yards, kein Touchdown, zwei Interceptions) sowie Ersatzmann Josh Rosen (eine Interception) ein Blocked Kick zum Score.

Wenig verwunderlich avancierte das Spiel nach dem Pausentee zur überschaubaren Angelegenheit. Immerhin: Cowboys-Quarterback Dak Prescott (296 Yards, zwei Touchdowns, keine Interception) rannte noch selbst zum 43:3-Endstand, der die Bilanz auf 7:2 verbesserte. Außerdem verzeichneten die Texaner damit das erste Spiel mit über 40 erreichten Punkten seit dem Jahr 2000.

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Touchdowns über Touchdowns: Rodgers nähert sich den 500, Brady bei über 600