Eigentlich war Jens Truckenbrod schon weg. Im Zuge der Kaderverjüngung beim Drittligisten Preußen Münster hatte der Kapitän sich in Richtung unbekannt verabschiedet. Nun kommt es doch anders: Truckenbrod beendet seine aktive Karriere und beginnt beim Münsteraner Vermarkter Cocnito Holding eine Ausbildung zum Kaufmann für Marketingkommunikation.
Preußen Münster rückt mit dem Unentschieden bei der SGS Großaspach (1:1) auf Tabellenrang drei vor. Ein Punktgewinn, mit dem "man auch zufrieden sein muss", wie Preußen-Coach Ralf Loose nach dem Spiel sagte. Dennoch sah der Trainer auch die Möglichkeit, dass die Partie anders hätte ausgehen können.
Jung, dynamisch und erfolgreich: Erik Zenga spielt beim SC Preußen Münster eine starke Saison. Der 21-Jährige überzeugt mit seiner agilen Arbeit im defensiven Mittelfeld und verdrängte unlängst Münsters Urgestein und Kapitän Jens Truckenbrod auf die Ersatzbank. Zenga ist von seinen eigenen Qualitäten überzeugt. Sein Kontrakt läuft jedoch nur noch bis zum Saisonende. Der Deutsche mit russischen und angolanischen Wurzeln will sich die Optionen offenhalten.
Zwischen Genie und Wahnsinn: Kein anderer Spieler von Preußen Münster polarisiert so sehr wie Mehmet Kara. An guten Tagen kann der Mittelfeldspieler die Zuschauer mit feinen Dribblings und Pässen verzücken, an schlechten Tagen ist er ein durchschnittlicher Drittligaprofi. In der Vorsaison noch zum Auswechselspieler degradiert, stand er in der laufenden Runde in allen neun Ligaspielen auf dem Platz, erzielte ein Tor und lieferte zwei Vorlagen. Am Samstag (LIVE! ab 14 Uhr bei kicker.de) gegen Großaspach soll der nächste gute Tag von Kara folgen.
Wahrscheinlich hätte ganz Münster am 1. Juni dieses Jahres Horst Hrubesch und Fernanda Brandao am liebsten die Füße geküsst. Diese beiden waren bei der Auslosung dafür verantwortlich, dass der große FC Bayern München am Sonntag (16 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in der ersten Runde des DFB-Pokals beim SC Preußen Münster zu Gast ist. Inzwischen, nach dem schlechten Saisonstart in Liga drei, ist die Stimmung in der Domstadt jedoch gekippt.
Mal hui, mal pfui, letztlich kommt Preußen Münster nicht in Fahrt. In Dresden ließ sich die Elf von Trainer Ralf Loose in der ersten Stunde praktisch überlaufen, Simon Scherders katastrophaler Querpass am eigenen Strafraum leitete den Anfang vom Ende ein. "Uns fehlte Aggressivität", meinte Kapitän Jens Truckenbrod frustriert, "so gewinnen wir nicht viele Spiele."
Seit dem 0:0 gegen Energie Cottbus ist Preußen Münsters Kapitän Jens Truckenbrod der Rekordspieler der 3. Liga. Mit seiner 210. Partie hat er Nils Pfingsten-Reddig abgelöst. In der Liste der Spieler mit den meisten Einsätzen finden sich auch zwei Torhüter. Nur noch acht der Top 15 spielt noch immer drittklassig.
Die 3. Liga hat einen neuen Rekordspieler: Jens Truckenbrod von Preußen Münster absolvierte im Spiel gegen Energie Cottbus am Mittwoch seinen 210. Einsatz in der dritthöchsten deutschen Spielklasse und übertraf damit die bisherige Bestmarke von 209 Partien von Nils Pfingsten-Reddig.
Die Vorbereitung auf die Drittligasaison lief nahezu reibungslos für Preußen Münster. Die Mannschaft von Chefcoach Ralf Loose schien gerüstet für den Auftakt gegen Hansa Rostock. Doch die erste Partie der neuen Saison ging mit 3:4 verloren. Dabei hatte Loose seine Schützlinge noch tags vor dem Spiel zu einem Fernsehabend zusammengerufen.
Der SC Preußen Münster stellt mit Abstand das älteste Team der Liga (29,02 Jahre im Schnitt). Im Tor steht Daniel Masuch, 36 Jahre, die einsame Spitze heißt Matthew Taylor - der Amerikaner ist 32 Jahre alt. Dazwischen lauern die Kapitäne Stefan Kühne (33) und Jens Truckenbrod (32). Alle vier dürften auch für ein Altherren-Team auflaufen. Der SCP führt die 3. Liga in puncto Altersschnitt souverän an - nicht aber wie erhofft in der Tabelle.
Vergangene Saison hat Preußen Münster den Aufstieg knapp verpasst, jetzt rangiert man auf einem ernüchternden 17. Tabellenplatz. Der plötzliche Abstiegskampf hat viele im Verein überrascht. Münsters Jens Truckenbrod sucht im kicker-Interview Erklärungen, zeigt sich aber für die Zukunft optimistisch.
Der spannende Aufstiegskampf in der 3. Liga geht in die nächste Runde. Vor dem Duell am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers (14 Uhr, LIVE! auf kicker.de) setzt Münsters Trainer Pavel Dotchev dabei auf Bewährtes. Im Hintergrund haben die Preußen derweil die Planungen für die neue Spielzeit schon weit voran getrieben.