Japans Coach Akira Nishino überraschte nach dem 2:2-Unentschieden gegen den Senegal mit einem halben Dutzend Wechseln: Für Shoji, Hasebe, Haraguchi, Kagawa, Inui und Osako begannen Makino, Yamaguchi, Gotoku Sakai, Usami, Okazaki und Muto.
Polens Trainer Adam Nawalka schmiss im Vergleich zur 0:3-Pleite gegen Kolumbien , die das frühzeitige Aus bedeutete, ebenfalls die Rotationsmaschine an und brachte fünf neue Spieler: Keeper Fabianski, Glik, Jedrzejczyk, Grosicki und Kurzawa durften für Szczesny, Piszczek, Pazdan, Rybus und Kownacki von Beginn an ran.
Okazaki und Muto lassen Führung liegen
Polen begann engagiert und versuchte, ähnlich wie die Japaner, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Trotz der Hitze - in Wolgograd herrschten mit 36 Grad hochsommerliche Temperaturen - legten beide Teams ein ordentliches Tempo hin. Bis zur ersten nennenswerten Gelegenheit sollten jedoch zwölf Minuten vergehen - dann aber wurde es im Strafraum der Polen doppelt gefährlich, jedoch ließen Okazaki (12.) und Muto (13.) zunächst noch Präzision vermissen.
Gruppe H - 3. Spieltag
Die polnische Offensive um Bayern-Stürmer Lewandowski fand gegen gut stehende Samurai Blue nahezu kein Durchkommen, weshalb es die Nawalka-Elf mit Schüssen außerhalb des Strafraums probierte (15. Lewandowski, 24. Kurzawa). In der 32. Minute fanden die weißen Adler dann aber doch einmal eine Lücke - und schon wurde es gefährlich: Nach einer Zielinski-Flanke kam Grisicki im Zentrum zum Kopfball, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Kawashima.
Bednarek volley ins Glück
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zunächst ereignislos. Das sollte sich in der 61. Minute ändern - bezeichnenderweise durch einen Standard: Ein Kurzawa-Freistoß aus dem linken Halbfeld erreichte Bednarek, der aus fünf Metern per Volleyschuss das 1:0 markierte.
Die Asiaten erhöhten in der Folge das Tempo, agierten offensiver, offenbarten den Polen dementsprechend aber auch mehr Raum für Konter. Während Japan durch Muto und Usami (beide 62.) zu wenig Durchschlagskraft an den Tag legte, hatte Polen in Person von Lewandowski eine aussichtsreiche Gelegenheit, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben - der 29-Jährige vergab jedoch aus elf Metern (74).
In den Schlussminuten passierte absolut nichts mehr auf dem Feld. Japan spielte sich trotz des 0:1-Rückstandes in aller Ruhe den Ball hin und her, Polen griff nicht an. Aufgrund des Spielstandes in der Parallelbegegnung - der Senegal lag mit 0:1 gegen Kolumbien zurück - hatten die Samurai Blue das Weiterkommen aufgrund der besseren Fair-Play-Wertung sicher. Von gellenden Pfiffen aus den Zuschauerrängen ließ sich Japan nicht beeindrucken, brachte letztlich das Ergebnis über die Zeit und sicherte sich den Achtelfinaleinzug.
Im Achtelfinale muss Japan am Montag (20 Uhr) in Rostow gegen den Ersten der Gruppe G ran. Kolumbien spielt am Dienstag (20 Uhr) in Moskau gegen den Zweiten der Gruppe G.