1973 führte Braunschweig als erster Profiverein in Deutschland die Trikotwerbung ein, 2011 sorgt das Bundesliga-Gründungsmitglied als Drittligist mit einer bundesweit einmaligen Bürgerbefragung über den Ausbau eines Fußballstadions erneut für Aufsehen. Und das Votum für die Eintracht war eindeutig! 60,3 Prozent der 65 301 Einwohner, die am Sonntag zur Wahl gingen, stimmten für die Modernisierung des traditionsreichen Eintracht-Stadions an der Hamburger Straße.
"Dieses Ergebnis schweißt uns alle noch fester zusammen“, kommentierte Eintracht-Präsident Sebastian Ebel das unerwartet eindeutige "Ja" der Bürger. "Neben dem Projekt Aufstieg in die 2. Liga werden wir uns von sofort an intensiv mit dem Umbau beschäftigen", kündigte Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt an. Die 14,5 Millionen Euro teure Renovierung wird voraussichtlich Ende des Jahres beginnen. Die Fertigstellung aller Umbaumaßnahmen ist für Sommer 2013 geplant.
"Das Ergebnis zeigt, dass die Leute begeistert sind und sich mehr Attraktivität für ihr Stadion wünschen", kommentierte Kapitän Dennis Kruppke, der die Eintracht mit seinem frühen Führungstreffer - sein 12. Saisontor - gegen die Münchner auf die Siegerstraße brachte und ein Garant für den sportlichen Höhenflug ist. "Ab heute geht es mit Volldampf voraus in eine blau-gelbe Zukunft", kündigte indes Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann an.
Bei dem Stadionumbau geht es nicht nur um Millionen Steuergelder für VIP-Logen, die von den Gegnern des Projektes scharf kritisiert worden waren. Der deutsche Meister von 1967 muss seine Räumlichkeiten an die Vorgaben des DFB und der DFL anpassen, wenn er wieder an sportlich besseren Zeiten anknüpfen will. "Wir haben in den vergangenen drei Jahren wirtschaftlich vernünftig gearbeitet", so Ebel, "wir sind de facto schuldenfrei. Der Umbau ist für die Stadt Braunschweig und die Region sowie für die Aufwertung ihrer Infrastruktur von herausragender und zukunftsweisender Bedeutung."