Eiskalter Vollstrecker: Rouwen Hennings erzielte in Tel Aviv einen Doppelpack. imago
Bei der Truppe von Dieter Eilts fehlte Ashkan Dejagah. Der Deutsch-Iraner sagte das Länderspiel in Tel Aviv aus privaten Gründen ab. Die erste EM-Qualifikationspartie gewann die deutsche Elf in Nordirland mit 3:0. Israel gewann gegen Luxemburg mit 3:0, unterlag aber zuletzt in Moldawien (0:1).
Die erste Hälfte verlief ohne allzuviele nennenswerte Höhepunkte. Ein erstes Ausrufezeichen setzte der agile Buzaglo auf Seiten der Israelis mit einem Freistoß. Keeper Neuer hatte alle Mühe, das Leder erfolgreich zu entschärfen. Auch in der Folgezeit machte der Gastgeber den muntereren Eindruck, allerdings ohne sich weitere Gelegenheiten erspielen zu können. So schlug die Eilts-Truppe mit der ersten Chance eiskalt zu: Nach Aogos Eckstoß entstand Verwirrung in der israelischen Abwehr, die den Ball nicht aus der Gefahrenzone bugsieren konnte. Dies wusste Hennings zu nutzen, der aus kurzer Distanz mit links Keeper Levite keine Chance ließ (19.).
Die deutsche Elf blieb am Drücker. Kruska testete Levite mit einem Distanzschuss (24.), vier Minuten später bugsierte der frei stehende Rosenthal nach einer Ecke das Leder am Tor vorbei.
Während der restlichen Spielzeit der ersten Hälfte agierte Israel wieder druckvoller. In der 41. Minute ließ Kayal auf der rechten Seite Schönheim stehen, Schechter scheiterte jedoch an Neuer, der das Leder im Nachfassen unter sich begrub. Beinahe spiegelbildlich die Szene, die zum Ausgleich in der 43. Minute führte. Wieder lief der Angriff über die linke Abwehrseite der Deutschen: Den klugen Querpass von Shpungin nutzte Buzaglo gekonnt. Der Mittelfeldspieler von Bnei Sachnin ließ Neuer aus elf Metern keine Chance.
Nach dem Wechsel sollte Mesut Özil für frischen Schwung sorgen - doch sein Auftritt dauerte nur eine Viertelstunde. Verletzungsbedingt musste der Schalker passen, Jerome Boateng kam in die Partie.
Mit zunehmender Spieldauer wurden die schon im ersten Abschnitt auftauchenden Defizite der deutschen Hintermannschaft immer offensichtlicher. Schechter hatte in der 67. Minute gleich zwei gute Einschusschancen. Beim ersten Mal scheiterte er an Keeper Neuer, kurz darauf schoss der Angreifer knapp am Tor vorbei. In der 70. Minute war es dann aber passiert: Beck machte nach einem langen Ball als letzter Mann keine glückliche Figur. Nutznießer war der eingewechselte Azriel, der an der Strafraumgrenze das Leder am Stuttgarter und an Neuer vorbeiköpfte und ins leere Tor schob - 2:1!
Mit dem Ausgleich der schwachen Eilts-Truppe rechnete in dieser Phase wohl kaum jemand. Zu beherrschend waren die Israelis. Doch die DFB-Elf nutzte ihre Chancen konsequent: Khedira setze sich im Mittelfeld durch und bediente Hennings. Aus 13 Metern traf der Osnabrücker mit einem trockenen Linksschuss ins kurze Eck (79.). Noch einmal musste Neuer eingreifen und rettete Deutschland mit einem Reflex vor dem Rückstand. Die letzte Chance gebührte aber erneut Rouwen Hennings, der aus kurzer Distanz vergab.
Am kommenden Dienstag (20.15 Uhr) tritt Deutschland in Pirmasens gegen Moldawien an und muss sich nach der durchwachsenen Leistung steigern.