3. Liga

Ismaik mit Generalkritik am e. V. - "Ich bin nicht das Problem"

1860-Investor kommt zu einem Fantreffen nach München

Ismaik mit Generalkritik am e. V. - "Ich bin nicht das Problem"

Kommt für ein Fantreffen nach München: Löwen-Investor Hasan Ismaik.

Kommt für ein Fantreffen nach München: Löwen-Investor Hasan Ismaik. picture alliance / Tobias Hase/dpa

Seit Mai 2011 ist Hasan Ismaik Investor der Löwen, also seit etwa zwölf Jahren. Damals sprach der Jordanier von der Champions League, von einer Augenhöhe mit dem FC Bayern. Die Realität sieht ganz anders aus: Der TSV 1860 München rangiert nur im gesicherten Mittelfeld der 3. Liga und hat daher auch in diesem Jahr den Aufstieg erneut verpasst.

"Ich habe mich leider schon daran gewöhnt. Ich verstehe immer noch nicht, was mit den Leistungen der Mannschaft während der Saison passiert ist, nachdem wir so gut gestartet sind", sagte Ismaik im AZ-Interview zur sportlichen Situation der Löwen und holte dann aus: "Aber sie müssen verstehen, dass ich aufgrund der 50+1-Regel kein Mitspracherecht in sportlichen Belangen habe. Alle Fragen, warum die Mannschaft trotz eines Budgets, das den Aufstieg so gut wie garantieren sollte, die Erwartungen nicht erfüllt hat, müssen an die Geschäftsführung und meinen Mitgesellschafter gerichtet werden. Das e.V.-Präsidium spielt eine aktive Rolle bei der Führung des Vereins. Ich bin nicht das Problem."

Scharfe Kritik an den Vereinsbossen: "Das Scheitern ist Ausdruck ihrer Inkompetenz"

Angesprochen auf mögliche Faktoren für die Erfolglosigkeit der Löwen sagte Ismaik: "Auch hier habe ich nicht so viel Einblick, wie man es von einem Mehrheitsgesellschafter erwarten könnte. Meine Vermutung ist nur so gut wie die jedes anderen Fans." Er höre "aus vielen Quellen, dass das Scheitern der Mannschaft ein Ausdruck der Inkompetenz des e. V. in seiner Kontroll- und Weisungsfunktion ist", meinte der 45-Jährige.

Ob Geschäftsführer Günther Gorenzel, dem die Verantwortung für den Sport obliegt und den Ismaik nach dem Desaster rund um die Beurlaubung von Trainer Michael Köllner öffentlich kritisierte, in seinen Augen überhaupt noch eine Zukunft bei 1860 habe, ließ der Investor offen. "Zunächst einmal müssen wir aufklären, was wirklich zu dieser Entscheidung geführt hat. Wenn wir die ganze Geschichte kennen, werden die zuständigen Gremien bei 1860 darüber entscheiden."

Keine Pläne für ein Treffen mit der Vereinsführung

Die Kommunikation bei 1860 "könnte sicherlich besser sein", sagte Ismaik, der einerseits schon vor langer Zeit beschlossen habe, sich nicht mehr persönlich einzumischen, andererseits aber für jedes produktive Treffen zu haben sei. "Leider habe ich nicht das Gefühl, dass dies von vielen Seiten erwidert wird" -  und so wird es erst mal kein persönliches Gespräch zwischen ihm und der Vereinsführung der Sechzger geben. Stattdessen wird Ismaik noch im Mai nach München kommen, um einem Fantreffen beizuwohnen.

cfl

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