Der Start in diese Partie verlief mehr als schleppend. Erst als Hallfredsson gegen Kahveci viel zu spät kam und zu Recht Gelb sah, wachten die Isländer allmählich auf und spielten mutiger (18.). Nachdem die Nordeuropäer es zunächst stets durch die Mitte versucht hatten, wichen sie nun auf die Flügel aus. Zwingend vor das türkische Tor kam Island allerdings nur über Standardsituationen. Aus einer solchen entstand auch die Führung: Gudmundsson platzierte einen Freistoß auf dem Kopf von Innenverteidiger Ragnar Sigurdsson, der gegen die Laufrichtung von Keeper Mert ins lange Eck köpfte - 1:0 (21.)! Die Führung spielte den Gastgebern in die Karten, die Defensive der Türkei wirkte zunehmend verunsichert. So führte erneut ein Standard zum 2:0: Gylfi Sigurdsson brachte einen Eckball in die Mitte, dort verlängerte Bjarnason auf Ragnar Sigurdsson, der zum Doppelpack einköpfte (31.).
Die Isländer blieben trotz der deutlichen Führung die spielbestimmende Mannschaft. Aus dem Nichts kam die Türkei zum Anschlusstreffer, und das - wie könnte es am diesem Abend anders sein - nach einem Eckball per Kopf. Dieses Mal brachte Kahveci das Spielgerät von rechts auf Toköz, der unhaltbar ins lange Eck einnickte (41.). Mit Oberwasser ging die Türkei in die letzten Minuten der ersten Halbzeit, die Gastgeber brachten die Führung aber in die Pause.
Island zeigt Defensivqualitäten
Im zweiten Durchgang waren Chancen erneut Mangelware. Die Isländer zeigten, auch bedingt durch defensive Wechsel, welche Qualitäten sie im Verteidigen haben. Die Türkei erhöhte den Druck, kam gegen die Blau-Weißen jedoch nicht durch. Island agierte mittlerweile mit zwei Viererketten, die dicht vor dem eigenen Strafraum gestaffelt standen. Die wenigen Konter-Möglichkeiten der Isländer wurden zu leichtfertig vergeben. Doch auch die Türkei kam nicht entscheidend vor das isländische Tor. Die beste Möglichkeit vergab Demiral, der nach einem Calhangoglu-Freistoß völlig freistehend drüber feuerte (79.). Stehend K.O. verteidigten die Isländer bis zum Abpfiff der Partie ihre knappe Führung und zogen somit nach Punkten gleich mit der Türkei und Tabellenführer Frankreich (jeweils neun).