Bereits vor dem abschließenden Spieltag in der Gruppe B war einiges an Brisanz geboten - sportlich und neben dem Platz. So hatte bereits vor dem Anpfiff ein Flaggen-Eklat für Aufsehen gesorgt, doch besonders die tabellarische Situation versprach Höchstspannung. Für die drittplatzierten US-Amerikaner zählte nur ein Sieg, um noch ins Achtelfinale einzuziehen, während dem Iran, bei entsprechender Schützenhilfe Englands, auch ein Unentschieden zum ersten Einzug in die K.-o.-Runde genügt hätte.
Für das Endspiel vertraute Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Wales weitestgehend derselben Elf, einzig zwischen den Pfosten stand ein neuer Mann: Beiranvand begann an Stelle von Hosseini (Bank). Und auch US-Coach Gregg Berhalter verzichtete nach dem torlosen Remis gegen England, bei dem sein Team eine ansprechende Leistung gezeigt hatte, auf größere Änderungen und beließ es bei zwei Wechseln: Carter-Vickers und der Ex-Bremer Sargent standen statt Zimmermann und Wright (beide Bank) in der Anfangsformation.
Pulisic trifft und muss runter
Der 3. Spieltag der Gruppe B
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
0:1 Pulisic (38')
Spieldaten
Beiranvand - Rezaeian, Hosseini , Pouraliganji, Mohammadi - Ezatolahi, Nourollahi , Haji Safi , Gholizadeh , Taremi - Azmoun
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Al-Thumama Stadium |
| Zuschauer | 42.127 |
Auf dem Feld dauerte es eine ganze Weile, bis es zu richtig guten Chancen kam. Erste Torannäherungen durch Musa aus der Distanz oder Pulisic per Kopf ließen noch jegliche Torgefahr vermissen (9./11.).
Erst mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Amerikaner mehr und mehr Spielanteile, während vom Iran bis dato wenig kam. Besonders Sargent bereitete immer wieder Probleme, ein abgefälschter Schuss des ehemaligen Bremers landete bei Weah, der per Kopf aber kaum für Gefahr sorgen konnte (27.). Knapp zehn Minuten später belohnten sich die US-Boys dann für ihre deutliche Überlegenheit: McKennie bediente Dest mit einem hohen Ball hinter die Abwehrkette des Irans, der Außenverteidiger legte per Kopf auf Pulisic quer. Aus kurzer Distanz schob der Ex-Dortmunder zur Führung ein (38.). Der Torschütze hatte sich bei dieser Szene aber verletzt, konnte zunächst aber weitermachen.
Sekunden vor der Halbzeit lag die Kugel dann ein zweites Mal im Tor des Irans: McKennie hatte auf Weah durchgesteckt, der aus wenigen Metern das vermeintliche 2:0 per Außenrist erzielte, doch der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsstellung nicht. So ging es mit der knappen Führung für das US-Team in die Pause, aus den Kabinen kam das Team von Gregg Berhalter ohne Pulisic, dessen Verletzung ein Weitermachen nicht zuließ.
Iran rennt ohne Erfolg an
Das schien der iranischen Elf neuen Schwung zu geben, die Offensivabteilung um Taremi zeigte sich nach dem Wiederanpfiff wie ausgewechselt. So dauerte es nicht lange, bis der Iran zu ersten Chancen kam. Der eingewechselte Ghoddos verpasste allerdings nach Flanke von Rezaeian (52.). Dieselbe Kombination sorgte dann auch für die bislang beste Möglichkeit des Irans in dieser Partie, erneut legte Rezaeian auf Ghoddos ab, der die Kugel knapp am rechten Torpfosten vorbeisetzte (65.).
In der Schlussphase rannte die iranische Nationalmannschaft an, doch die junge US-Truppe verteidigte klasse und ließ kaum Chancen zu. Bereits in der Nachspielzeit löffelte Rezaeian einen Freistoß in die Mitte, doch auch Pouraliganjis Flugkopfball ging am Tor vorbei (90.+2). Nur ein Tor brauchte der Iran zum Weiterkommen und das hatte Taremi in der neunten Minute der Nachspielzeit auf dem Fuß: Der Porto-Angreifer grätschte eine Flanke durch die Beine von US-Schlussmann Turner, doch Zimmerman klärte noch klar vor der Linie. Es war die letzte große Chance für das "Team Melli", auch ohne Pulisic hielt die USA am 1:0 fest. Durch den Erfolg ziehen die Amerikaner als Gruppenzweiter ins WM-Achtelfinale ein und treffen dort am Samstag (16 Uhr) auf die Niederlande, die sich mit einem 2:0 gegen Katar das Weiterkommen sicherte.
