Berlins Raffael im Zweikampf mit Ljubljanas Matic (re.). dpa
Ljubljana, derzeitiger Tabellenletzter in Slowenien, präsentierte zum Qualifikationsspiel gegen Berlin einen neuen Trainer. Der Italiener Alberto Bigon, einst Meistertrainer des SSC Neapel mit Diego Maradona, sollte es schon gegen die Hertha richten. Bei den Berlinern musste Trainer Lucien Favre im Vergleich zum 3:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Trier nur einen Wechsel vornehmen. Chahed musste am gebrochenen Ringfinger operiert werden, dafür stand Neuzugang Chermiti erstmals in der Anfangself.
Der erste Angriff des Spiels war zugleich Interblocks beste Möglichkeit in der gesamten ersten Hälfte. Nach einer schönen Kombination stand Zahora – seines Zeichens amtierender kroatischer Torschützenkönig - am rechten Strafraumrand frei und traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (1.). Danach sortierten sich beide Teams, und die Hertha zeigte in der Folge die reifere und überlegenere Spielanlage, ohne freilich selbst zu Chancen zu kommen.
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Ein Torwartfehler des 21-jährigen Rozman ebnete schließlich den Berlinern den Weg zur Führung. Eberts Flanke "mißriet" zum Schuss, den Rozman ohne Not nach vorne prallen ließ. Dort stand aber in bester Torjägermanier Pantelic und bewies wieder einmal seinen Instinkt. Der Serbe staubte aus fünf Metern blitzschnell ab, es stand 1:0 für den Bundesligisten. Mit der Führung im Rücken spielte es sich nun aus Sicht der Favre-Elf ruhiger. Souverän gewannen die Gäste in der Defensive nahezu jeden Zweikampf und suchten mit schnellem Direktspiel den zweiten Treffer. Ljubljana fand in der Offensive bis auf einen Kopfball von Zahora nicht mehr statt (25.), schaffte es jedoch in der Defensive, mit Glück und Geschick weiteres Unheil abzuwenden.
Es dauerte bis kurz vor dem Pausenpfiff, ehe Cicero den Leerlauf auf dem Rasen beendete. Mit einem satten und abgefälschten Distanzschuss scheiterte der brasilianische Neuzugang mit dem klangvollen Namen nur knapp (45.). Zur zweiten Hälfte stellte Ljubljanas Coach Bigon um: Jolic kam für Rodic, und Interblock stürmte fortan mit drei Angreifern. Und tatsächlich agierten die Slowenen nun etwas motivierter – begünstigt allerdings von einer sich nunmehr auf das Notwendigste beschränkenden Hertha. Die Berliner verwalteten das Ergebnis und setzten ohne große Leidenschaft auf den entscheidenden Konter.
Interblock-Akteur Grabic hatte gegen Berlins Pantelic (re.) nichts zu bestellen. dpa
Und dieses wenig inspirierte Konzept ging auf. Bis auf einen Dropkick von Elsner (54.) konnte die Hertha-Abwehr jede Gefahr vom eigenen Tor fernhalten. Zu harmlos präsentierten sich Ljubljanas Stürmer. Bis auf einen Schuss von Pantelic (63.) zeigten sich die Berliner aber zumindest von dieser Seite aus als ebenbürtiger Gegner. So näherte sich die Begegnung ohne größere Höhepunkte dem Schlusspfiff. Bis wieder Pantelic für die Entscheidung sorgte. Nach einer formidabalen Vorlage von Ebert sicherte der Serbe mit seinem zweiten Tor des Abends den ungefährdeten Auswärtssieg endgültig (81.).
Das Rückspiel in Berlin findet am 28.August statt. Bereits am Sonntag wird es dann für die Hertha in der Bundesliga ernst. Zu Beginn der neuen Runde geht es auswärts nach Hessen zur Eintracht aus Frankfurt.