Auch ohne Top-Torjäger Lukaku, der sich beim 2:2 in Verona an den Adduktoren verletzt hatte, legte Inter einen dominanten Beginn hin: Lukako-Vertreter Martinez verzeichnete früh zwei gefährliche Abschlüsse (1., 6.), auch Brozovic näherte sich an (12.).
Handanovic patzt fatal - Turin führt aus dem Nichts
Die Gäste standen enorm tief und hatten alle Hände voll zu tun. Erst nach einer guten Viertelstunde kam Turin überhaupt erstmals kontrolliert mit Ball über die Mittellinie - und ging prompt aus dem absoluten Nichts in Führung. Wirklich viel hatte Torino aber gar nicht dazu beigetragen, viel eher profitierte das Team von einem hanebüchenen Aussetzer von Handanovic: Der Inter-Keeper, der bis zu diesem Zeitpunkt fast noch keinen Ball berührt hatte, hätte eine Torino-Ecke passieren lassen können, wollte die Kugel aber trotzdem abfangen - und ließ sie wieder fallen. Belotti bedankte sich und drückte den Ball ins verwaiste Tor (17.).
Inter hatte an diesem unglücklichen Spielverlauf durchaus zu knabbern. Zwar dominierten die Hausherren weiter, agierten aber nicht mehr so zwingend wie noch in der Anfangsphase. Einzig nach einem Fauxpas von Meité kamen die Nerazzuri zu einer Großchance, Martinez scheiterte aber an Sirigu (32.). Protagonist der Partie blieb Handanovic: Der Slowene patzte auch, als er zum zweiten Mal gefordert war und legte eine Flanke vor die Füße von de Silvestri. Der Keeper konnte sich allerdings bei Abwehrspieler Bastoni bedanken, der den Schuss des Torino-Akteurs blockte (38.). Kurz darauf konnte sich Handanovic dann auch auszeichnen und parierte einen harten Ansaldi-Schuss mit etwas Glück (40.).
Die Routiniers drehen die Partie - Martinez erhöht
Der zweite Durchgang lief dann allerdings deutlich besser für Inter, bereits nach sechs Minuten Spielzeit hatten die Hausherren die Partie gedreht - und verantwortlich dafür waren zwei Routiniers: Zunächst traf der 35-jährige Young mit einem satten Volleyschuss nach hervorragender Kopfballablage von Martinez (48.) und nur wenige Momente später köpfte der 34-jährige Godin nach einer Eckball-Variante über Young und Sanchez sein erstes Tor in der Serie A (51.). Und auch der 35-jährige Unglücksrabe Handanovic konnte sich nun auszeichnen: Gegen den durchgebrochen Verdi verhinderte er die schnelle Torino-Antwort (54.).
Die Vorentscheidung besorgte dann ein etwas jüngerer Akteur: Nach einem schnellen Umschaltmoment zog Martinez kurz vor dem Strafraum ab, Bremer fälschte unhaltbar ab - 3:1 für Inter (61.). Zwar hätte Belotti bei einem Lattenkopfball die Partie wenig später beinahe wieder spannend gemacht (65.), doch ansonsten waren die Gastgeber näher am nächsten Tor: Sanchez scheiterte mit einem Schlenzer an Sirigu (65.), Candreva legte die Kugel knapp am langen Eck vorbei (74.), Sirigu schoss den anlaufenden Martinez an und kratzte den Ball anschließend noch so eben von der Linie (75.), dann zeigte Turins Schlussmann gegen Gagliardini eine spektakuläre Doppel-Parade (86.).
Zwar musste Inter auch noch eine Schrecksekunde überstehen - Millicos Schuss drehte sich knapp vorbei (83.) -, doch die Nerazzuri brachten den Zwei-Tore-Vorsprung ins Ziel und setzten sich nach den Punktverlusten der Konkurrenz am Samstag wieder auf Tabellenplatz zwei. Am kommenden Donnerstag (21.45 Uhr) tritt Inter beim abgeschlagenen Schlusslicht SPAL Ferrara an.