Bei Inter Mailand, dem derzeitigen Tabellendritten der italienischen Serie A, kam es im Vergleich zum 4:1-Erfolg bei Newcastle United zu folgenden personellen Änderungen: Cordoba, Gamarra, Di Biagio und Recoba ersetzten Cannavaro (gesperrt), Materazzi (verletzt), Okan und Morfeo. Bayers Trainer Toppmöller stellte nach dem jüngsten 3:0 beim TSV München 1860 auf drei Positionen um: Kleine, Placente und Berbatov begannen an Stelle von Babic, Bierofka und Franca.
Der zweite Spieltag im Überblick
Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Bereits in der zweiten Minute scheiterte Berbatov mit einem Kopfball nach einer Ecke von links am rechten Pfosten. Beide Teams hatten es sehr schwer, zu ihrer Linie zu finden. Das Geläuf war hart und holprig, die Ballkontrolle schwierig. Leverkusen attackierte von Beginn an früh, wollte die Mailänder Maschinerie erst gar nicht in die Gänge kommen lassen. Immerhin hat Inters Trainer Cuper mit Recoba, Vieri und Crespo alle drei Stürmerstars in der Startelf aufgeboten. Leverkusen beschränkte sich keineswegs nur auf Defensivarbeit, sondern spielte munter mit. Doch in Führung ging Mailand: Recoba brachte eine Ecke von rechts herein, di Biagio stieg am vorderen Pfosten hoch und köpfte ins kurze Eck ein (15.). Die Bayer-Elf erspielte sich ein leichtes optisches Übergewicht, zeigte sich enorm laufstark und beweglich, agierte fast wie eine Heimmannschaft. Inter konterte im eigenen Stadion. Freilich, Chancen ergaben sich für die Toppmöller-Schützlinge, abgesehen von einem Balitsch-Schuss, den Toldo hielt, keine. Anders sah's auf Seiten der Lombarden aus: Kaum kamen sie mal wieder nach vorn, zeigten sie technisch starkes und schnelles Kombinationsspiel, Recoba passte letztlich von der rechten Strafraumhälfte nach innen zu di Biagio, der freistehend aus acht Metern an die Unterkante der Latte schoss, von wo der Ball die Linie überquerte (27.). Mit der sicheren Führung im Rücken zogen sich die Italiener weit zurück, standen vielbeinig in der Abwehr und gestatteten Bayer keine Torraumszenen. Nach Balleroberung versuchte Inter, das Mittelfeld ganz schnell zu überbrücken. Die nächste Großchance hatte auch wieder Mailand: Crespo kam sechs Meter vor Butts Tor völlig frei zum Kopfball, setzte aber zu hoch an, der Ball ging drüber (40.). Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine. Der Spielstand spielte der Elf des Defensivfreundes Cuper natürlich in die Hände. Die Lombarden bauten einen dichten Abwehrriegel auf und gingen kein Risiko. Inter war passiv, aber konzentriert. Leverkusens Aktionen fehlte es am Überraschungsmoment und der Durchschlagskraft. Unkonzentriertheiten im Abspiel luden zudem Mailand zu Kontern ein. Der Bayer-Elf gelang es nahezu nie, in den Strafraum Inters einzudringen. Den Schüssen aus der zweiten Reihe fehlte die Präzision. Dann fiel aber doch der Anschluss für Leverkusen, nachdem Inter das Spiel ein wenig "eingeschläfert" hatte: Neuville brachte eine Ecke von links herein, Zivkovic setzte sich durch und schoss mit dem rechten Außenrist aus sieben Metern unter die Latte (63.). Leverkusen gab das Tor naturgemäß Auftrieb, die Partie wurde wieder schneller. Inter blieb seiner Linie aber treu und ließ Bayer fast bis an den Strafraum kommen. In der 76. Minute hätte Inter aber erhöhen können, wenn nicht müssen: Emre lässt Balitsch links im Strafraum ganz alt aussehen, passt nach innen, der Ball läuft parallel entlang der Torlinie, am zweiten Pfosten schießt Crespo heran, trifft aber aus einem Meter nur den Pfosten. Die Entscheidung folgte nur kurze Zeit später: Beati setzte sich rechts durch, passte scharf und flach nach innen, Butt war vor Crespo am Ball, ließ ihn aber ins eigene Tor abprallen (81.). Francas Kopfballtreffer ins linke Eck nach Flanke von Bierofka war nur noch Ergebniskosmetik. Der Sieg von Inter geht auf Grund der größeren Cleverness in Ordnung. Zu viele individuelle Fehler und fehlende Durchschlagskraft verhindern einen Punktgewinn von Bayer.