Inter-Coach Simone Inzaghi hatte mit seinem Team unter der Woche im Achtelfinale das 1:2-Pokalaus gegen Bologna hinnehmen müssen. Somit wollte der Spitzenreiter am Samstag natürlich eine Reaktion zeigen. Die Nerazzurri mussten das allerdings ohne Lautaro Martinez tun, denn den Angreifer plagen nach der Partie am Mittwoch muskuläre Probleme. Nach 89 Spielen in Folge fehlte der 26-Jährige zum ersten Mal. Im Sturm begann somit Arnautovic an der Seite des Ex-Gladbachers Thuram.
Zwei Großchancen, Latte, Tor Bisseck
Die Rollen vor der Partie waren klar verteilt - und genau so verlief auch die erste Hälfte: Inter war klar besser, hatte viel Ballbesitz und spielte immer wieder nach vorne. Lecce tat sich schwer und hatte in der Offensive kaum etwas zu bieten. Die Gastgeber drängten früh auf die Führung, Arnautovic ließ zwei sehr gute Chancen aus. Einmal scheiterte der Österreicher an Gästekeeper Falcone (11.) und beim nächsten Mal schob er den Ball aus sechs Metern vorbei (22.).
Doch die Nerazzurri blieben dran und wollten unbedingt mit einer Führung in die Kabine. Das gelang schließlich auch. Der ehemalige Kölner Bisseck hatte zunächst nach einer Ecke die Latte getroffen (40.), machte es aber nur wenige Minuten später besser: Nach einem Freistoß von Calhanoglu traf der Defensivmann gekonnt per Hinterkopf ins rechte Eck und erzielte damit sein erstes Tor für Inter (43.). Die verdiente und überfällige Inter-Führung zur Pause.
Elfmeter wieder einkassiert - Geistesblitz von Arnautovic
Nach der Pause wähnten die Gäste schon die Chance auf den Ausgleich, aber einen zunächst gegebenen Handelfmeter kassierte Schiedsrichter Matteo Marcenaro nach Ansicht der Videobilder wieder ein. Die Partie war nun etwas offener, wenngleich Inter die klar gefährlichere Mannschaft blieb, Falcone kratzte den Kopfball von Bisseck über die Latte (60.).
So wirklich am Ausgleich schnupperte Lecce nicht, Inter hatte alles im Griff. Und durch einen genialen Moment machten die Hausherren den Deckel drauf: Arnautovic fand mit einem sensationellen Hackenpass Barella, der alleine vor Falcone vollendete (78.). Die Gäste konnten sich beim eigenen Keeper bedanken, dass sie nur 0:2 verloren, denn Falcone war kurz vor dem Ende noch gegen Darmian (87.) und Asllani (88.) mit tollen Paraden zur Stelle. Zu dieser Zeit hatte sich Banda bereits einen Aussetzer geleistet, denn nach ein paar unschönen Worten Richtung Schiedsrichter flog er vom Platz (83.).
Das 2:0 für Inter war in Summe hochverdient. Weiter geht es für die Mailänder am 29. Dezember (20.45 Uhr) mit einem Auswärtsspiel in Genua. Lecce gastiert tags darauf ab 12.30 Uhr bei Atalanta Bergamo.